12. Sonntag im Jahreskreis - 25. Juni

Gedanken zum Sonntag
Segen

1. Lesung: Jeremia 20,10-13

2. Lesung: Römerbrief 5,12-15

Evangelium: Matthäus 10,26-33



Hin und wieder halten Staatsmänner und -frauen
eine „Grundsatzrede“ oder der Kanzler gibt eine „Regierungserklärung“ ab.

In Konzernen wird eine wegweisende Rede des Vorstandsvorsitzenden erwartet.
Vorstandsvorsitzende, also Frauen in Führungspositionen gibt es ja fast nicht,
ganz zu schweigen von diversen Menschen in solchen Positionen.


In solchen Reden wird „grundsätzlich“ etwas gesagt, wichtige Zusammenhänge werden mehr oder weniger verständlich erklärt.
Strategische Neuausrichtungen werden benannt - und oft schön geredet.

Ganz gleich ob Regierungserklärung oder Grundsatzrede, ganz gleich ob in Politik, Wirtschaft oder Kirche, es werden viele Seiten Papier und Manuskript gebraucht, um am Ende kaum oder nichts Neues zu sagen.

Ohne Papier und mit kurzen Worten hören wir heute im Evangelium wie ich finde,
auch grundsätzliches.

Hintergrund ist die Aussendung der Apostel durch Jesus.

Am vergangenen Sonntag konnten wir ihre Namen hören und ihren Auftrag.

Der Auftrag ist:

Heilt Kranke,
weckt Tote auf,
macht Aussätzige rein,
treibt Dämonen aus!


Diesen Auftrag haben die Apostel  und später viele weitere Personen,
angenommen und in ihren Alltag getragen.

Viele von denen, die sich haben rufen und senden lassen, hatten und haben es nicht immer leicht.

Sie wurden und werden verfolgt, man will ihnen an den Kragen.

Daher ist es kein Zufall, sondern sehr vorausschauend,

dass Jesus den Gesandten zu aller Zeit Mut macht.

Er stärkt sie.


Er sagt:

Fürchtet euch nicht.

Fürchtet euch nicht vor denen,  die euch an den Karren fahren wollen,
die euch angreifen.

Fürchtet euch selbst nicht vor denen, die keine Argumente mehr haben,
sondern Gewalt in Wort und Tag zurückschlagen.

Fürchtet euch nicht vor denen, die unsachlich werden.


Der Gefährlichkeit der Sendung
stellt Jesus die Zusage der Nähe Gottes gegenüber.


Auch in unserer Zeit und Gesellschaft braucht es Mut, immer mehr Mut, sich zum Glauben zu bekennen.

Der Glaube dient ja nicht nur der Besinnung im stillen Kämmerlein.


Wir dürfen die anderen spüren lassen, dass uns der Glaube etwas bedeutet,
dass er uns wichtig ist. Glaube bedeutet,
die Welt an unserer Verbindung zum Himmel und unserer Gestaltung der Erde teilhaben zu lassen.

Er bedeutet, eine Atmosphäre der Menschlichkeit zu verbreiten,
zu zeigen, dass der Mensch gut miteinander umgehen kann.

Christsein heißt, Freude am und im Leben zu haben und alles dafür zu tun, dass auch andere jetzt und in den kommenden Jahren und Jahrzehnten
Freude am Leben haben können.


Christsein heißt dann auch, andere spüren lassen,
dass wir aus deinem Vertrauen heraus leben,
dass wir uns geborgen wissen bei einem Gott,
der größer ist, als wir ihn uns denken können.


Christsein heißt alles in allem auch, dem Glauben,
Hand und Fuß zu geben, ein Gesicht zu geben.
Also nicht nur zu reden, sondern im Vertrauen auf Gott zu tun.

Denn:

mit Regierungserklärungen und Grundsatzreden

wird die Welt nicht mehr gerettet.


Es braucht grundlegende Taten,
Taten, die verändern:
in Wirtschaft und Politik,
in Gesellschaft und Kirche.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort



Gott sei dir immer und überall nahe.


Gott gebe dir die Leichtigkeit der Spatzen.

Gott schenke dir ein furchtloses Herz.

So segne euch Gott, der größer und weiter ist, als wir ihn denken können und den wir kennen als
Vater, Sohn und Heiliger Geist.