Zum (Nach)lesen finden Sie hier Gedanken zum Sonntag und ein Segensgebet.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

3. Advent

11.12.2022

Gedanken zum Sonntag
Segen

1. Lesung: Jesaja 35,1-6b.10

2. Lesung: Jakobusbrief 5,7-10

Evangelium: Matthäus 11,2-11



Heute ist Fahrplanwechsel.

Bei der Deutschen Bahn gilt ab heute ein neuer Fahrplan.

Hier und da gelten neue Abfahrtszeiten. Auf manchen Strecken gibt es eine neue Taktung.

Was sich heute auch verändert, sind die Fahrpreise. Die Preiserhöhungen liegen zwischen 5 und 7 Prozent.

Ob die Pünktlichkeit auch um 5-7 Prozent steigt?

Alle, die bei der Bahn beschäftigt sind, mögen mir diese Spitze verzeihen. [Es ist bei der Bahn, wie in anderen Institutionen auch – die Fehler des oberen Managements müssen die Mitarbeitenden vor Ort ausbügeln.]


Die Erfahrung lehrt, Bahnfahren kann zum Abenteuer werden. Der Zug fährt verspätet ab, der Anschluss wird nicht erreicht, ein Oberleitungsschaden oder Schlimmeres führen zu teilweise langen Verzögerungen.

Nicht immer kann die Bahn etwas dafür.

Für diejenigen, die mit der Bahn reisen und auf sie angewiesen sind, sind Verspätungen jedoch ärgerlich.

An diesem Phänomen der Verspätungen wird auch der heutige Fahrplanwechsel nichts ändern.


Einen biblischen „Fahrplanwechsel“ haben wir in der ersten Lesung vernommen. Das Volk Israel lebt in der Verbannung, im Exil, in der Fremde. Es ist fern der Heimat.

Jesaja aber verheißt ihm eine Veränderung,

Habt Mut, fürchtet euch nicht. Gott wird euch retten.

Jesaja wird Recht behalten. Veränderung tritt ein. Das, was bisher unmöglich schien, wird geschehen können. Lahme gehen, Blinde sehen, Taube hören. Die Einschränkungen fallen weg. Hindernisse werden aus dem Weg geräumt.

Diese Veränderungen führen beim Volk zu Jubel und Jauchzen.


Es gibt eine gute Zukunft, so verheißt der Prophet den Menschen seiner Zeit.

Lahme gehen, Blinde sehen, Taube hören… Einschränkungen fallen weg.

Wie hört sich das an, wenn ich die Worte des Jesaja auf mich beziehe? Auf mein Leben, meine aktuelle Situation.


Dann führt das zu Fragen wie: Was ist in mir lahm und träge? Wo bin ich blind und nehme Menschen und Dinge nicht richtig wahr?

Wo bin ich unbeweglich und starr und fest – in meinem Denken, in meiner Meinung?

Was verbanne ich aus meinem Leben? Was ist in mir eingeschränkt? Wo lasse ich mich durch andere beschränken oder lege mir selbst Grenzen auf? Grenzen, die gar nicht nötig wären, weil ich Angst vor dem Leben, vor der Freiheit, habe?

Für welchen Bereich meines Lebens wünsche ich mir Veränderung?


Jesaja sagt dem Volk zu, dass Veränderung möglich ist. Dass es ein „Danach“ gibt, eine Zeit nach der Einschränkung. Diese neue Zeit wird eine Zeit des Jubelns, eine Zeit der Freude sein.


Es sind noch zwei Wochen bis Weihnachten. Wir stehen in der Halbzeit der längsten Adventszeit, die es geben kann.

Welchen Fahrplan auf Weihnachten habe ich?

Was steht noch an? Was ist noch zu tun?

Viele haben einen gut gefüllten Kalender. Von vielen höre ich, dass sie Stress haben und viel los ist.


Vielleicht ist bei uns – für diese zweite Halbzeit - auch noch ein „Fahrplanwechsel“ nötig und möglich? Eine neue Bewertung der Dinge, die noch im Kalender stehen und der Dinge, von denen wir glauben, dass sie vorbereitet werden müssten.


Vielleicht steht bei uns ein Fahrplanwechsel an, damit Gott ankommen kann, damit er sich zu mir Bahn brechen kann.

Damit Gott bei mir ankommen kann, ohne Zögern und ohne Verspätung



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

Es segne uns Gott,
der uns leitet, auch durch die Wüsten unseres Lebens.

Es segne uns Gott,
der uns aufrichtet, wenn wir geknickt sind wie ein Schilfrohr.

Es segne uns Gott,
der uns neu aufblühen lassen will zu neuem Engagement.

So segne uns Gott,
der Vater und der Sohn und die Kraft des Hl. Geistes.


Beatrix Senft (2022)