Auf dieser Seite finden Sie Gedanken zum Sonntag oder eine ausformulierte Predigt sowie ein Segensgebet.

Die Predigten hier können in Form und Inhalt von den Predigten im Gottesdienst abweichen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

3. Advent

17.12.2023

Gedanken zum Sonntag
Segen


Sind Sie warm genug anzogen?

So kalt ist es ja nicht. Die Heizung läuft, die Decken liegen bereit.


Zieh dich warm an! – Dieser Satz ist mehrdeutig.
Wir können ihn als Apell verstehen:
Zieh dich warm an – weil es kalt draußen ist. Ein guter Hinweis auf das Wetter.


„Zieh dich warm an! – das kann eine Warnung oder gar Drohung sein.
Zieh dich warm an, denn du hast einiges zu erwarten, es wird für dich ungemütlich, unangenehm.


Mir ist die erste Deutung, also der Hinweis auf die Wetterlage lieber, als wenn mir jemand eine Drohung ausspricht.

Zumal es ja auch stimmt, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung gibt.


Glaubende Menschen tragen noch eine weitere Kleidung.
Eine äußerlich nicht wahrnehmbare Kleidung.

Der Prophet Jesaja spricht von ihnen:

„Meine Seele jubelt über Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit.“

Wir sind mit einem „Gewand des Heils“ und einem „Mantel der Gerechtigkeit“ umhüllt.


Kleider, Gewänder, schmücken. Sie bieten aber auch Schutz. Die richtige Kleidung schützt vor den Einflüssen des Wetters, vor Regen, Schnee und Kälte, vor der Sonne und dem Wind.


Das Gewand des Heils, der Mantel der Gerechtigkeit. Es sind für mich Synonyme für: Du bist geschützt. Niemand kann dir etwas anhaben. Du hast eine Würde. Du bist einmalig. Am Ende wird Dir Gerechtigkeit widerfahren.

Eine gute Zusage an diesem dritten Advent.


In der zweiten Lesung dieses Sonntags lese ich in eine Aufforderung:

Paulus fordert zur Freude auf.

Freut euch ohne Unterlass. Betet zu jeder Zeit.


Diese Dinge schreibt Paulus den Menschen der Gemeinde, den Getauften.

Freut euch ohne Unterlass.

Was ist damit gemeint? Sollen wir hüpfend und jubelnd durch die Stadt rennen?


Die Römer unterscheiden zwischen einer oberflächlichen Fröhlichkeit (Laetitia) und einer tieferen, dauerhaften, inneren Freude, Gaudium.

Auch wenn unser Wort Gaudi aus diesem Wortstamm stammt, ist damit etwas anderes gemeint.

Es geht nicht um eine Gaudi, die ist nur kurzfristig. Es geht um etwas Dauerhaftes, Inneres. Eine tiefgreifende Erfüllung, ein guter Zustand.


Das zweite: Beten ohne Unterlass.

Also sollen wir immer beten. Aber wer kann da schon?

Es kommt auf die Beschreibung von „Beten“ an.

Ich denke, es geht darum, dass wir unser Leben unter den Segen Gottes stellen.

Im Alltag durch ein kurzes Gebet, Innehalten. Beim Atmen Gott bitten, er möge uns mit seinem guten Geist erfüllen.

Den Tag rahmen, ihm eine spirituelle Prägung geben.


Mein Tun, mein Leben und das von anderen ins Gebet nehmen. Den Schutz dafür erbitten, um eine gute, richtige Entscheidung beten, den Geist Gottes für unser Denken, Reden und Tun erbitten.


Und schließlich dürfen wir in der Gestalt des Johannes des Täufers auch einen Auftrag erkennen.

Johannes weist auf Christus hin. Er gibt Zeugnis.

Auch wir dürfen auf Christus hinweisen.

Wir legen Zeugnis für Jesus ab.


Durch unsere Art zu leben, zu reden, zu handeln.

Durch die Freude, die uns erfüllt, durch das Gebet, das den Tag und das Leben durchziehen.

Durch viele Dinge, die wir tun und lassen, die uns als Christen erkennbar machen.

Durch Dinge, die das Gewand des Heils und den Mantel der Gerechtigkeit sichtbar werden lassen.

Amen.





Peter Göb

Der Herr segne uns
und schenke uns langen Atem in dieser Zeit,
da alle rennen, alle drängen ...

Er lasse uns die Ruhe finden, die wir brauchen,
um Ihm zu begegnen,
damit wir nicht vergeblich warten
auf den, der kommen will

Er lasse den Tau des Gerechten
auf uns herabkommen,
damit unsere Hoffnungen auf Gott wachsen
und unser müder Glaube sich erfrischen kann.

Er schenke uns das Vertrauen,
dass Er wirklich kommt - zu uns -
und wir Ihn sehen,
so wie Er ist:
als Gott, der uns liebt,
wie kein Mensch es vermag,
und der an uns denkt seit dem Tag,
da wir geboren.

So segne uns...