Familienandacht zum 1. Advent
Kreuzzeichen: Wir beginnen im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied:
Wir sagen euch
an, den lieben Advent Gotteslob Nr.223
Wir
sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die erste Kerze brennt. Wir sagen euch
an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn die Wege bereit. Freut euch ihr
Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.
Die
erste Kerze wird am Adventskranz entzündet.
Gebet:
Herr, unser
Gott, hilf uns, dass wir voll Freude die Ankunft deines Sohnes erwarten. Mache
uns bereit, ihn mit offenen Händen und Herzen aufzunehmen. Darum bitten wir
durch Christus, unsern Bruder und Freund. Amen
Aktion
„Wir
sagen euch an den lieben Advent“, so haben wir gerade gesungen. „Wir sagen euch
an eine heilige Zeit“. Viele, besonders die Kinder, haben sich auf die
Adventszeit sehr gefreut: Plätzchenduft, Adventskalender, Kerzenschein. „Wir
sagen euch an den lieben Advent“ lenkt aber, vor allem bei den Erwachsenen, die
Gedanken auch auf all das, was in diesen Tagen vor Weihnachten noch zu tun ist,
was wir noch erledigen wollen. Vermutlich fallen gerade jetzt jedem und jeder
von uns etliche Aufgaben ein. Ob wir das alles wirklich brauchen? Das nahende
Weihnachtsfest jedenfalls hängt nicht von unserer Organisation ab. Und auch
nicht, was die Schutzbestimmungen zulassen werden. Jesus wurde ohne unser Zutun
geboren, sein Kommen ist nicht „von unserer Hände Werk“ abhängig.
Einem
Menschen in der Runde wird „der Advent“ in Form von vielen Gegenständen in die
Hände gelegt
Der
Advent weckt bei uns allen viele Vorstellungen. Wir verbinden mit dieser Zeit
bestimmte Bräuche, Abläufe, Gerüche und Lieder, die einfach nicht fehlen
dürfen.
Die
Adventsartikel werden einem Menschen in die geöffneten Hände gelegt bzw.
aufgeladen. Die begleitenden Texte können abwechselnd vorgelesen werden.
Unverzichtbar
für unseren Advent ist der schön dekorierte, möglichst selbst gebundene
Adventskranz oder das Adventsgesteck.
( Adventskranz in die Hände legen)
Die
Fenster sollten ansprechend dekoriert sein und am besten vorher noch geputzt
werden.
( Fensterschmuck und Putztuch)
Die
neusten, leckersten Plätzchenrezepte müssen ausprobiert werden.
( Backbuch oder Plätzchenausstecher)
Die
Einkaufslist erinnert mich an die vielen Erledigungen, die es zu machen gilt.
(Einkaufsliste)
Für Oma
und Opa will ich auf jeden Fall ein Geschenk selbst basteln.
(Schere)
Meinen
Kalender werde ich im Advent immer bei mir tragen, damit ich auch ja keine
Weihnachtsfeier verpasse.
(Kalender)
Spätestens
am vierten Advent muss die Weihnachtspost versschickt sein.
(Weihnachtskarte)
Ich
muss noch fleißig für unser Flötenvorspiel üben.
(Blockflöte)
In
diesem Jahr möchte ich mal nicht erst in letzter Minute die Geschenke
verpacken.
(Rolle Geschenkpapier)
Ach ja
und bei all dem schreiben wir auch noch jede Menge Klassenarbeiten in der
Schule.
(Schulbuch)
Die
so beladene Person wir kurz befragt, wie es ihr geht, was sie sich wünscht:
Hinführendes
zum Verständnis des Evangeliums:
Wir sind
vollgepackt. Wir haben alle Hände voll zu tun. Im Evangelium wird uns heute
eindringlich zugesagt: Seid wachsam! Ich denke, damit ist nicht gemeint, dass
wir ein uns auferlegtes Programm abarbeiten sollen, uns volladen mit scheinbar
frommen und weihnachtlichen Dingen. Vielleicht kommen wir dem Anspruch der
Wachsamkeit näher, wenn wir uns erst einmal von all den vielen Verpflichtungen
und Ansprüchen trennen; wenn wir uns fei machen und somit frei werden für den
Advent, für die Ankunft Jesu in unserer Welt.
Advents-
und Weihnachtssachen werden nacheinander in einen Korb abgelegt.
Nun
dürfen wir unsere leeren und geöffneten Hände betrachten. Wir sind eingeladen,
dies jetzt einmal zu versuchen. Dazu stehen wir auf und stellen uns mit beiden
Füßen fest auf den Boden. Nun halten wir unsere Hände geöffnet vor uns. Wir
schauen sie an. Es sind dieselben Hände, mit denen wir von morgens bis abends
all das tun, was erledigt werden muss. Jetzt dürfen sie ruhen. Mit unseren
geöffneten, leeren Händen stehen wir vor Gott. Ihm halten wir unsere Hände hin
Nehmen wir in dieser Haltung die Worte des Evangeliums auf!
Evangelium
(vor)lesen
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de
Aktion
zum Evangelium:
Seid
wachsam! Vielleicht genügt das ja: Jeden Tag immer wieder diese Haltung
einzuüben:
(Haltung der geöffneten Hände einnehmen und einander zeigen)
am Morgen, am Abend, auf jeden Fall, wenn es mal wieder drunter und drüber
geht. Wir können versuchen, mit unseren offenen Händen einfach nur da zu sein,
und so unsere Wachsamkeit für Gottes kommen zum Ausdruck bringen. Unser Korb
mit all den vielen Verpflichtungen und Aufgaben bleibt gefüllt. Manches davon
werden wir anpacken. Aber es muss nicht alles abgearbeitet werden. Auf die
Menge der Erledigungen kommt es jedenfalls nicht an. Wir dürfen unsere leeren
Hände vor Gott hinhalten.
Eine
Handvoll Stille lässt uns wach werden für Gottes Kommen in dieser Welt.
Eine Handvoll Wartezeit lässt uns offen werden für das, was das Leben uns
schenken will.
Eine Handvoll Advent lässt die Freude auf das Weihnachtsfest wachsen:
„Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.“
Fürbitten:
Lieber Gott, in
deine Hände legen wir unsere Bitten:
Wir
beten für alle, die sich mit viel Fingerspitzengefühl für eine gerechtere Welt
einsetzen. Du Gott unseres Lebens-
Wir bitten dich, erhöre uns.
Wir
beten für alle, die eine ausgestreckte Hand verweigern, weil sie nicht
verzeihen können. Du Gott unseres Lebens-
Wir bitten dich, erhöre uns.
Wir
beten für alle, die versuchen, mit Fäusten Konflikte zu lösen. Du Gott unseres
Lebens-
Wir bitten dich, erhöre uns.
Wir
betten für alle, die nicht aushalten können, wenn ihre Hände ruhen müssen. Du
Gott unseres Lebens -
Wir bitten dich, erhöre uns.
Wir
beten für alle, deren Hände nichts zu tun haben und die mit ihrer Zeit nichts
anzufangen wissen. Du Gott unseres Lebens-
Wir bitten dich, erhöre uns.
Wir
beten für alle, denen es schwerfällt, Aufgaben loszulassen. Du Gott unsere
Lebens-
Wir bitten dich, erhöre uns.
Guter
Gott, dir vertrauen wir all unsere Bitten an. Öffne du unsere Hände, damit wir
bereit werden für deine Ankunft in dieser Welt. Darum bitten wir dich durch
Christus, unseren Bruder und Freund. Amen.
Lied:
O Herr,
wenn du kommst, wird die Welt wieder neu Gotteslob
Nr. 233
https://www.youtube.com/watch?v=wGPjnrm8wQ0
Segensbittgebet:
Geh
deinen inneren Weg
durch die Tage des Advents.
Bewahre dir, wenn es möglich ist, Zeit,
in der der Atem ruhig geht,
in der die Hände ruhen dürfen,
in der deine Augen eine Kerze beobachten.
So kann etwas in dir selbst geschehen.
So kann sich der Gedanke und die
Erwartung
auf das richten, was sich lohnt.
So kann der Advent die Zeit der Ankunft werden.
So
segne uns
+ der Vater und der Sohn und der heilige Geist. Amen.
Impuls für die kommende Woche
Wir
möchten alle einladen, in der kommenden Woche die Haltung der geöffneten Hände
immer mal wieder einzunehmen – sei es mitten im Trubel des Tages oder in der
Stille des Abends: Gott unsere geöffneten Hände hinhalten und uns von ihm eine
Handvoll Advent schenken lassen.
Liebe
Familien, liebe Kinder,
diesen Impuls
haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann
natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz
herzlich.
Wir,
das sind in dieser Woche
Cordula
Maschita–Brietzke, Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch und Beate Lippert.