Kreuz und Rosen
 

Karfreitag

"Das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus" wird am Karfreitag um 15 Uhr in unseren Kirchen gefeiert. Normalerweise.

Doch was ist an diesem Osterfest schon "normal"?


Zu Hause werden viele mitfeiern, im Fernsehen und Internet, so gut das eben geht.


Die Texte der Lesungen und der Passion nach Johannes sind hier zu finden, ebenso die "Großen Fürbitten", die in diesem Jahr durch eine weitere Fürbitte ergänzt ist, die die aktuelle Situation auf unserer Welt zum Anlass nimmt.


Kreuzweg
1. Lesung
2. Lesung
Passion nach Johannes
Fürbitten
Gedanken zum Tag
Kreuzverehrung
Gebete
Segen
Liturgie für zu Hause

Für das Gebet zu Hause, besonders auch für das Gebet in der Familie, wurde von Team des Kindergottesdienstes ein Kreuzweg geschrieben und mit Bildern gestaltet.



Kreuzweg
 

1. Lesung - Jes 52,13 - 53,12

Lesung aus dem Buch Jesaja.

Siehe, mein Knecht wird Erfolg haben,
er wird sich erheben
   und erhaben und sehr hoch sein.
Wie sich viele über dich entsetzt haben -
   so entstellt sah er aus,
nicht mehr wie ein Mensch,
seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen - ,
so wird er viele Nationen entsühnen,
Könige schließen vor ihm ihren Mund.
Denn was man ihnen noch nie erzählt hat,
   das sehen sie nun;
was sie niemals hörten,
das erfahren sie jetzt.
Wer hat geglaubt, was wir gehört haben?
Der Arm des HERRN - wem wurde er offenbar?
Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross,
wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden.


Er hatte keine schöne und edle Gestalt,
   sodass wir ihn anschauen mochten.
Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm.
Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden,
ein Mann voller Schmerzen,
mit Krankheit vertraut.
Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt,
   war er verachtet;
wir schätzten ihn nicht.
Aber er hat unsere Krankheit getragen
   und unsere Schmerzen auf sich geladen.
Wir meinten, er sei von Gott geschlagen,
von ihm getroffen und gebeugt.
Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen,
wegen unserer Sünden zermalmt.


Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm,
durch seine Wunden sind wir geheilt.
Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe,
jeder ging für sich seinen Weg.


Doch der HERR ließ auf ihn treffen
   die Schuld von uns allen.
Er wurde bedrängt und misshandelt,
   aber er tat seinen Mund nicht auf.
Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt,
   und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt,
   so tat auch er seinen Mund nicht auf.
Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft,
doch wen kümmerte sein Geschick?
Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten
   und wegen der Vergehen meines Volkes zu Tode getroffen.
Bei den Frevlern gab man ihm sein Grab
   und bei den Reichen seine Ruhestätte, '
obwohl er kein Unrecht getan hat
   und kein trügerisches Wort in seinem Mund war.


Doch der HERR hat Gefallen an dem von Krankheit Zermalmten.
Wenn du, Gott, sein Leben als Schuldopfer einsetzt,
   wird er Nachkommen sehen und lange leben.
Was dem HERRN gefällt, wird durch seine Hand gelingen.
Nachdem er vieles ertrug,
   erblickt er das Licht.
Er sättigt sich an Erkenntnis.
Mein Knecht, der gerechte,
   macht die Vielen gerecht;
er lädt ihre Schuld auf sich.
Deshalb gebe ich ihm Anteil unter den Großen
und mit Mächtigen teilt er die Beute,
weil er sein Leben dem Tod preisgab
   und sich unter die Abtrünnigen rechnen ließ.
Er hob die Sünden der Vielen auf
   und trat für die Abtrünnigen ein.

2. Lesung - Hebr 4,14-16. 5,7-9

Lesung aus dem Hebräerbrief.

Schwestern und Brüder!
Da wir nun einen erhabenen Hohepriester haben,
   der die Himmel durchschritten hat,
   Jesus, den Sohn Gottes,
   lasst uns an dem Bekenntnis festhalten.
Wir haben ja nicht einen Hohepriester,
   der nicht mitfühlen könnte mit unseren Schwächen,
sondern einen, der in allem wie wir
   versucht worden ist,
   aber nicht gesündigt hat.


Lasst uns also voll Zuversicht hinzutreten zum Thron der Gnade,
damit wir Erbarmen und Gnade finden
   und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit!
Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens
   mit lautem Schreien und unter Tränen
   Gebete und Bitten vor den gebracht,
   der ihn aus dem Tod retten konnte,
und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.
Obwohl er der Sohn war,
   hat er durch das, was er gelitten hat, den Gehorsam gelernt;
zur Vollendung gelangt,
   ist er für alle, die ihm gehorchen,
   der Urheber des ewigen Heils geworden.

Das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus nach Johannes.

Die Verhaftung Jesu

E    Jesus ging mit seinen Jüngern hinaus,
      auf die andere Seite des Baches Kidron.
      Dort war ein Garten;
      in den ging er mit seinen Jüngern hinein.
      Auch Judas, der ihn auslieferte, kannte den Ort,
      weil Jesus dort oft
      mit seinen Jüngern zusammengekommen war.
      Judas holte die Soldaten
         und die Gerichtsdiener der Hohepriester und der Pharisäer
      und kam dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen.
      Jesus, der alles wusste,
      was mit ihm geschehen sollte,
         ging hinaus
      und fragte sie:
+       Wen sucht ihr?
E    Sie antworteten ihm:
S       Jesus von Nazaret.
E    Er sagte zu ihnen:
+       Ich bin es.
E    Auch Judas, der ihn auslieferte, stand bei ihnen.
      Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!,
         wichen sie zurück und stürzten zu Boden.
      Er fragte sie noch einmal:
+       Wen sucht ihr?
E    Sie sagten:
S       Jesus von Nazaret.
E    Jesus antwortete:
+        Ich habe euch gesagt, dass ich es bin.
      Wenn ihr also mich sucht,
          dann lasst diese gehen! 
E    So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte:
          Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.
      Simon Petrus, der ein Schwert bei sich hatte, zog es,
      traf damit den Diener des Hohepriesters
      und hieb ihm das rechte Ohr ab;
      der Diener aber hieß Malchus.
      Da sagte Jesus zu Petrus:
+       Steck das Schwert in die Scheide!
      Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat -
         soll ich ihn nicht trinken?


Jesus vor Hannas

E    Die Soldaten,
      der Hauptmann
      und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest,
      fesselten ihn
      und führten ihn zuerst zu Hannas;
      er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas,
         der in jenem Jahr Hohepriester war.
      Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte:
S       Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt.

E    Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus.
      Dieser Jünger war mit dem Hohepriester bekannt
      und ging mit Jesus in den Hof des Hohepriesters.
      Petrus aber blieb draußen am Tor stehen.
      Da kam der andere Jünger,
         der Bekannte des Hohepriesters, heraus;
      er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein.
      Da sagte die Pförtnerin zu Petrus:
S       Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen?
E    Er sagte:
         Ich bin es nicht.
E    Die Knechte und die Diener
         hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet
      und standen dabei, um sich zu wärmen;
      denn es war kalt.
      Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich.

E    Der Hohepriester
         befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.
      Jesus antwortete ihm:
+       Ich habe offen vor aller Welt gesprochen.
      Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt,
         wo alle Juden zusammenkommen.
      Nichts habe ich im Geheimen gesprochen.
      Warum fragst du mich?
      Frag doch die, die gehört haben,
         was ich zu ihnen gesagt habe;
      siehe, sie wissen, was ich geredet habe.
E    Als er dies sagte,
         schlug einer von den Dienern, der dabeistand, Jesus ins Gesicht
      und sagte:
S       Antwortest du so dem Hohepriester?
E    Jesus entgegnete ihm:
+        Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe,
          dann weise es nach;
       wenn es aber recht war,
          warum schlägst du mich?
E    Da schickte ihn Hannas
         gefesselt zum Hohepriester Kajaphas.
      Simon Petrus aber stand da und wärmte sich.
      Da sagten sie zu ihm:
S    Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern?
E    Er leugnete und sagte:
S    Ich bin es nicht.
E    Einer von den Knechten des Hohepriesters,
         ein Verwandter dessen,
         dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte:
S    Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen?
E    Wieder leugnete Petrus
      und gleich darauf krähte ein Hahn.


Jesus vor Pilatus

E    Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium;
      es war früh am Morgen.
      Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein,
      um nicht unrein zu werden,
         sondern das Paschalamm essen zu können.
      Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus
      und fragte:
S    Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?
E    Sie antworteten ihm:
S    Wenn er kein Übeltäter wäre,
          hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert.
E    Pilatus sagte zu ihnen:
S       Nehmt ihr ihn doch
      und richtet ihn nach eurem Gesetz!
E    Die Juden antworteten ihm:
S    Uns ist es nicht gestattet, jemanden hinzurichten.
E    So sollte sich das Wort Jesu erfüllen,
         mit dem er angedeutet hatte, welchen Tod er sterben werde.

E    Da ging Pilatus wieder in das Prätorium hinein,
      ließ Jesus rufen
      und fragte ihn:
S       Bist du der König der Juden?
E    Jesus antwortete:
+       Sagst du das von dir aus
      oder haben es dir andere über mich gesagt?
E    Pilatus entgegnete:
S       Bin ich denn ein Jude?
      Dein Volk und die Hohepriester
         haben dich an mich ausgeliefert.
      Was hast du getan?
E    Jesus antwortete:
+       Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.
      Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre,
         würden meine Leute kämpfen,
         damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde.
      Nun aber ist mein Königtum nicht von hier.
E    Da sagte Pilatus zu ihm:
S       Also bist du doch ein König?
E    Jesus antwortete:
+       Du sagst es,
      ich bin ein König.
      Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen,
         dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
      Jeder, der aus der Wahrheit ist,
         hört auf meine Stimme.
E    Pilatus sagte zu ihm:
S       Was ist Wahrheit?

E    Nachdem er das gesagt hatte,
         ging er wieder zu den Juden hinaus
      und sagte zu ihnen:
S       Ich finde keine Schuld an ihm.
      Ihr seid aber gewohnt,
         dass ich euch zum Paschafest einen freilasse.
      Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse?
E    Da schrien sie wieder:
         Nicht diesen, sondern Barabbas!
E    Barabbas aber war ein Räuber.

E    Darauf nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln.
      Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen;
      den setzten sie ihm auf das Haupt
      und legten ihm einen purpurroten Mantel um.
      Sie traten an ihn heran und sagten:
S        Sei gegrüßt, König der Juden!
E    Und sie schlugen ihm ins Gesicht.

E    Pilatus ging wieder hinaus
      und sagte zu ihnen:
S    Seht, ich bringe ihn zu euch heraus;
      ihr sollt wissen,
         dass ich keine Schuld an ihm finde.
E    Jesus kam heraus;
      er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel.
      Pilatus sagte zu ihnen:
S       Seht, der Mensch!
E    Als die Hohepriester und die Diener ihn sahen,
         schrien sie:
S       Kreuzige ihn,
      kreuzige ihn!
E    Pilatus sagte zu ihnen:
S       Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn!
      Denn ich finde keine Schuld an ihm.
E    Die Juden entgegneten ihm:
S       Wir haben ein Gesetz
      und nach dem Gesetz muss er sterben,
         weil er sich zum Sohn Gottes gemacht hat.

E    Als Pilatus das hörte,
         fürchtete er sich noch mehr.
      Er ging wieder in das Prätorium hinein
      und fragte Jesus:
S    Woher bist du?
E    Jesus aber gab ihm keine Antwort.
      Da sagte Pilatus zu ihm:
S       Du sprichst nicht mit mir?
      Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen,
         und Macht, dich zu kreuzigen?
E    Jesus antwortete ihm:
+       Du hättest keine Macht über mich,
         wenn es dir nicht von oben gegeben wäre;
      darum hat auch der eine größere Sünde,
          der mich dir ausgeliefert hat.
E    Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen,
      aber die Juden schrien:
S       Wenn du diesen freilässt, bist du kein Freund des Kaisers;
      jeder, der sich zum König macht,
         lehnt sich gegen den Kaiser auf.

E    Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen
      und er setzte sich auf den Richterstuhl
         an dem Platz, der Lithostrotos,
      auf Hebräisch Gabbata, heißt.
      Es war Rüsttag des Paschafestes,
      ungefähr die sechste Stunde.
      Pilatus sagte zu den Juden:
S       Seht, euer König!
E    Sie aber schrien:
S       Hinweg, hinweg,
      kreuzige ihn!
E    Pilatus sagte zu ihnen:
S       Euren König soll ich kreuzigen?
E    Die Hohepriester antworteten:
S       Wir haben keinen König außer dem Kaiser.
E    Da lieferte er ihnen Jesus aus,
      damit er gekreuzigt würde.


Kreuzigung, Tod und Begräbnis Jesu

E    Sie übernahmen Jesus.
      Und er selbst trug das Kreuz
         und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte,
         die auf Hebräisch Golgota heißt.
      Dort kreuzigten sie ihn
      und mit ihm zwei andere,
      auf jeder Seite einen,
         in der Mitte aber Jesus.

E    Pilatus ließ auch eine Tafel anfertigen
         und oben am Kreuz befestigen;
      die Inschrift lautete:
      Jesus von Nazaret,
      der König der Juden.
      Diese Tafel lasen viele Juden,
      weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde,
      nahe bei der Stadt lag.
      Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.
      Da sagten die Hohepriester der Juden zu Pilatus:
S    Schreib nicht: Der König der Juden,
      sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.
E    Pilatus antwortete:
S       Was ich geschrieben habe,
         habe ich geschrieben.

E    Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten,
         nahmen sie seine Kleider
      und machten vier Teile daraus,
         für jeden Soldaten einen Teil,
      und dazu das Untergewand.
      Das Untergewand war aber ohne Naht von oben ganz durchgewoben.
      Da sagten sie zueinander:
S       Wir wollen es nicht zerteilen,
      sondern darum losen, wem es gehören soll.
E    So sollte sich das Schriftwort erfüllen:
         Sie verteilten meine Kleider unter sich
         und warfen das Los um mein Gewand.
      Dies taten die Soldaten.

E    Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter
         und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas,
         und Maria von Magdala.
      Als Jesus die Mutter sah
         und bei ihr den Jünger, den er liebte,
         sagte er zur Mutter:
+       Frau, siehe, dein Sohn!
E    Dann sagte er zu dem Jünger:
+       Siehe, deine Mutter!
E    Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

(Hier stehen alle auf.)

E    Danach, da Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war,
         sagte er, damit sich die Schrift erfüllte:
+       Mich dürstet.
E    Ein Gefäß voll Essig stand da.
      Sie steckten einen Schwamm voll Essig auf einen Ysopzweig
      und hielten ihn an seinen Mund.
      Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er:
+       Es ist vollbracht!
E    Und er neigte das Haupt
         und übergab den Geist.

(Hier knieen alle zu einer kurzen Gbetsstille nieder.) 

E    Weil Rüsttag war
         und die Körper während des Sabbats
         nicht am Kreuz bleiben sollten
         - dieser Sabbat war nämlich ein großer Feiertag - ,
         baten die Juden Pilatus,
         man möge ihnen die Beine zerschlagen
      und sie dann abnehmen.
      Also kamen die Soldaten
      und zerschlugen dem ersten die Beine,
         dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.
      Als sie aber zu Jesus kamen
         und sahen, dass er schon tot war,
         zerschlugen sie ihm die Beine nicht,
      sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite
      und sogleich floss Blut und Wasser heraus.
      Und der es gesehen hat, hat es bezeugt
      und sein Zeugnis ist wahr.
      Und er weiß, dass er Wahres sagt,
         damit auch ihr glaubt.
      Denn das ist geschehen,
         damit sich das Schriftwort erfüllte:
         Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen.
      Und ein anderes Schriftwort sagt:
         Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.

E    Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu,
      aber aus Furcht vor den Juden nur im Verborgenen.
      Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen,
      und Pilatus erlaubte es.
      Also kam er und nahm den Leichnam ab.

E    Es kam auch Nikodemus,
         der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte.
      Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe,
      etwa hundert Pfund.
      Sie nahmen den Leichnam Jesu
      und umwickelten ihn mit Leinenbinden,
      zusammen mit den wohlriechenden Salben,
         wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist.

E   An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten
     und in dem Garten war ein neues Grab,
        in dem noch niemand bestattet worden war.
     Wegen des Rüsttages der Juden
        und weil das Grab in der Nähe lag,
        setzten sie Jesus dort bei.

1. Für die heilige Kirche

Lasst uns beten, Brüder und Schwestern, für die heilige Kirche Gottes, dass unser Gott und Herr ihr Frieden schenke auf der ganzen Erde,

sie eine und behüte und uns ein Leben gewähre in Ruhe und Sicherheit zum Lob seines Namens.


Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast in Christus
allen Völkern deine Herrlichkeit geoffenbart.
Behüte, was du in deinem Erbarmen geschaffen hast,
damit deine Kirche auf der ganzen Erde
in festem Glauben verharre.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


2. Für den Papst

Lasst uns auch beten für unsern Papst Franziskus:

Der allmächtige Gott, der ihn zum Bischofsamt erwählt hat, erhalte ihn seiner Kirche und gebe ihm Kraft, das heilige Volk Gottes zu leiten.


Allmächtiger, ewiger Gott,
du Hirte deines Volkes,
in deiner Weisheit ist alles begründet.
Höre auf unser Gebet
und bewahre in deiner Güte unseren Papst Franziskus.
Leite durch ihn deine Kirche und gib,
dass sie wachse im Glauben und in der Liebe.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


3. Für alle Stände der Kirche

Lasst uns beten für unseren Bischof Michael, für alle Bischöfe, Priester, Diakone, für alle, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind,

und für das ganze Volk Gottes:

Allmächtiger, ewiger Gott,
dein Geist heiligt den ganzen Leib der Kirche und leitet ihn.
Erhöre unser Gebet für alle Stände deines Volkes
und gib ihnen die Gnade, dir in Treue zu dienen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


4. Für die Katechumenen

Lasst uns auch beten für die  Katechumenen: Unser Herr und Gott öffne ihre Herzen für sein Wort,

er schenke ihnen in der Taufe die Vergebung aller Sünden und nehme sie auf in sein Vaterhaus, damit sie das Leben finden in unserem Herrn Jesus Christus.

Allmächtiger, ewiger Gott,
du gibst deiner Kirche immer neue Fruchtbarkeit.
Schenke allen, die sich auf die Taufe vorbereiten,
Wachstum im Glauben und in der Erkenntnis.
Führe sie zur Wiedergeburt aus dem Quell der Taufe
und nimm sie an als deine Kinder.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


5. Für die Einheit der Christen

Lasst uns beten für alle Brüder und Schwestern, die an Christus glauben, dass unser Herr und Gott sie leite auf dem Weg der Wahrheit

und sie zusammenführe in der Einheit der heiligen Kirche.


Allmächtiger Gott,
du allein kannst die Spaltung überwinden
und die Einheit bewahren.
Erbarme dich deiner Christenheit,
die geheiligt ist durch die eine Taufe.
Einige sie im wahren Glauben
und schließe sie zusammen durch das Band der Liebe.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


6. Für die Juden

Lasst uns auch beten für die Juden, zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat:

Er bewahre sie in der Treue zu seinem Bund und in der Liebe zu seinem Namen, damit sie das Ziel erreichen,

zu dem sein Ratschluss sie führen will.

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast Abraham und seinen Kindern
deine Verheißung gegeben.
Erhöre das Gebet deiner Kirche für das Volk,
das du als erstes zu deinem Eigentum erwählt hast:
Gib, dass es zur Fülle der Erlösung gelangt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


7. Für alle, die nicht an Christus glauben

Lasst uns beten für alle, die nicht an Christus glauben, dass der Heilige Geist sie erleuchte und sie auf den Weg des Heiles führe.

Allmächtiger, ewiger Gott,
steh allen bei,
die sich nicht zu Christus bekennen,
dass sie mit redlichem Herzen vor dir leben
und die Wahrheit finden.
Uns aber gib,
dass wir das Geheimnis deines Lebens immer tiefer erfassen
und in der brüderlichen Liebe wachsen,
damit wir immer mehr
zu glaubhaften Zeugen deiner Güte werden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


8. Für alle, die nicht an Gott glauben

Lasst uns auch beten für alle, die Gott nicht erkennen, dass sie mit seiner Hilfe ihrem Gewissen folgen

und so zum Gott und Vater aller Menschen gelangen.

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast den Menschen geschaffen,
dass er dich suche und in dir Ruhe finde.
Gib dich zu erkennen
in den Beweisen deines Erbarmens
und in den Taten deiner Gläubigen,
damit die Menschen trotz aller Hindernisse dich finden
und als den wahren Gott und Vater bekennen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


9. Für die Regierenden

Lasst uns beten für die Regierenden: Unser Herr und Gott lenke ihren Geist und ihr Herz nach seinem Willen,

damit sie den wahren Frieden und die Freiheit suchen zum Heil aller Völker.

Allmächtiger, ewiger Gott,
in deiner Hand sind die Herzen der Menschen
und das Recht der Völker.
Schau gnädig auf jene, die uns regieren,
damit auf der ganzen Welt
Sicherheit und Frieden herrschen,
Wohlfahrt der Völker und Freiheit des Glaubens.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


10. (neu)
Lasst uns auch beten für alle Menschen, die in diesen Wochen schwer erkrankt sind;

für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen;

für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern;

für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen,

und für alle, die Entscheidungen treffen müssen

und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat.

 

Allmächtiger, ewiger Gott,

du bist uns Zuflucht und Stärke;

viele Generationen haben dich als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten.

Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind, und stärke in uns den Glauben, dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst.

Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich,

wo sie bei dir geborgen sind. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


11. Für alle Not leidenden Menschen

Lasst uns Gott, den allmächtigen Vater, bitten für alle, die der Hilfe bedürfen:

Er reinige die Welt von allem Irrtum, nehme die Krankheiten hinweg, vertreibe den Hunger, löse ungerechte Fesseln,

gebe den Heimatlosen Sicherheit, den Pilgernden und Reisenden eine glückliche Heimkehr,

den Kranken die Gesundheit und den Sterbenden das ewige Leben.

Allmächtiger, ewiger Gott,
du Trost der Betrübten, du Kraft der Leidenden,
höre auf alle, die in ihrer Bedrängnis zu dir rufen,
und lass sie in jeder Not deine Barmherzigkeit erfahren.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



 

Mit ausgebreiteten Armen

Der, von dem ich erzählen will,
wurde geboren in Armut und starb,
noch jung, mit ausgebreiteten Armen
am Kreuz einen schrecklichen Tod.

Warum? Worin bestand seine Schuld?
Oder anders gefragt: Wem war er im Weg?
Er raubte kein Geld, kein Land, stürzte
keinen vom Thron, zog nicht in den
Krieg, schrieb nicht einmal Bücher.

Der Ort, wo er aufwuchs wie andere auch,
war ohne Bedeutung: ein Nest in den Bergen
am Rande des riesigen römischen Reiches.
Er lernte ein Handwerk, zimmerte Möbel,
bis er die Werkstatt verließ und sein Dorf
und umherzog im Land, das Wort auszusäen.

Er sah, wie man weiß, weder Rom noch Athen.
Aber er sah seinen Vater im Himmel und
sah auf der Erde die Menschen im Dunkel
und lehrte sie sehn mit anderen Augen.
Er heilte die Kranken, rief Tote ins Leben.
So zog er umher und warb um die Herzen
und sprach von der Liebe,
dem Königreich Gottes.

Er starb, wie er lebte,
und lebt, wie er starb;
mit ausgebreiteten Armen.

Lothar Zenetti

 

Nach dem Hören der Passion und den "Großen Fürbitten" folgt die Kreuzverehrung.


Ein verhülltes Kreuz wird in die Kirche getragen. An drei Stellen wird es besonders hochgehoben und dazu singt der Priester oder Diakon:

"Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen - das Heil der Welt."

Die Gemeinde antwortet:

"Kommt, lasset uns anbeten."


Vor dem Altar wird dann das Kreuz enthüllt und den Gläubigen gezeigt. Diese kommen dann noch vorne und verehren das Kreuz durch eine Kniebeuge oder ein anderes Zeichen. Mancherorts werden Blumen vor das Kreuz gelegt.


Ein besonderes Lied zur Kreuzverehrung ist im Gotteslob, Nr. 294.

Eine kleine Improvisation finden Sie unter
https://www.youtube.com/watch?v=NcSC7RvqEP4


Der Text lautet:

1. O du hochheilig Kreuze,
daran mein Herr gehangen
|: in Schmerz und Todesbangen. :|


2. Allda mit Speer und Nägeln
die Glieder sind durchbrochen,
|: Händ, Füß und Seit durchstochen. :|


3. Wer kann genug dich loben,
da du all Gut umschlossen,
|: das je uns zugeflossen. :|


4. Du bist die sichre Leiter,
darauf man steigt zum Leben,
|: das Gott will ewig geben. :|


5. Du bist die starke Brücke,
darüber alle Frommen
|: wohl durch die Fluten kommen. :|


6. Du bist das Siegeszeichen,3
 davor der Feind erschricket,
|: wenn er es nur anblicket. :|


7. Du bist der Stab der Pilger,
daran wir sicher wallen,
|: nicht wanken und nicht fallen. :|


8. Du bist des Himmels Schlüssel,
du schließest auf das Leben,
|: das uns durch dich gegeben. :|


9. Zeig deine Kraft und Stärke,

beschütz uns all zusammen
|: durch deinen heilgen Namen, :|


10. damit wir, Gottes Kinder,
in Frieden mögen sterben
|: als seines Reiches Erben. :|

 



So wie das Kreuz in die Kirche hineingetragen wird und an drei Stellen in besonderer Weise gezeigt wird, so wird in der Osternacht die Osterkerze in die Kirche hineingetragen und ebenfalls dreimal erhoben und den Mitfeiernden gezeigt. Kreuz und Osterkerze - beides gehört zusammen.


Tagesgebet aus dem Messbuch


Gedenke, Herr, der großen Taten,
die dein Erbarmen gewirkt hat.
Schütze und heilige deine Diener,
für die dein Sohn Jesus Christus sein Blut vergossen
und das österliche Geheimnis eingesetzt hat,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.





 

Am Karfreitag wird kein Segen in den Gottesdiensten gespendet. lediglich das folgende "Segensgebet über das Volk":


Herr, unser Gott,
reicher Segen komme herab auf dein Volk,
das den Tod deines Sohnes gefeiert hat
und die Auferstehung erwartet.
Schenke ihm Verzeihung und Trost,
Wachstum im Glauben und die ewige Erlösung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


Karfreitag


Wir empfehlen die Vorschläge aus dem Erzbistum Bamberg: