Gedanken - 7. Sonntag der Osterzeit


Wir dürfen wieder öffentliche Gottesdienste feiern.

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Liedvorschläge, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter".


Die untenstehende veröffentlichte "Liturgie für Zuhause" hat das Sonntagsevangelium in der Kurzfassung als Grundlage. Die Gebete, biblischen Texte und Meditationen dienen als Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


geöffnete Hände
 

Zum 7. Sonntag der Osterzeit

Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen
Liturgie für Zuhause

Familienandacht zum 7. Ostersonntag


Kerze entzünden


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Gebet:

Guter Gott, unser Leben verändert sich immer wieder, doch Du willst bei uns sein, wo immer wir sind.

Wir versammeln uns um diese Kerze und laden dich mit unserer Kerze ein, bei uns zu sein. Amen.


Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums

Veränderungen kennen wir alle, wir wachsen aus Kleidung heraus. Wir wechseln von der Kita in die Schule, von der Grundschule in die weiterführende Schule.

Manche sind vielleicht auch schon umgezogen. Erwachsene wecheln den Arbeitsplatz. Da heißt es oft Abschied nehmen.

Von solch einem Abschied, von dem was sich ändert und dem was bleibt, hören wir heute im Evangelium.


Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache 
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de 


Fragen für ein gemeinsames Gespräch:

·         Was ist dir an dem Evangelium aufgefallen?

·         Welche Veränderungen gab es bei Dir/ bei Euch?

·         Was hast du von dem „Alten“ mitgenommen? Erinnerungen/ Freundschaften, einen Gegenstand?

·         Was hast du / habt ihr durch den Wechsel „Neues“ bekommen?

·         Wie kann ich Gottes Beistand fühlen?


Aktion:  

Jesus hat uns von Gott erzählt, damit wir Ihn erkennen können. Er hat den Geist als Beistand versprochen.

Manchmal schenkt uns dieser Geist eine gute Idee oder einen guten Gedanken.

Manchmal spüren wir diesen Geist, wenn wir ein Lied nicht mehr aus dem Kopf bekommen, das uns glücklich macht.

Das kann uns begleiten und immer wieder erinnern. Erzählt euch von einem Lied, das einen guten Gedanken hervorruft und Euch immer in den Sinn kommt.

Ist es vielleicht sogar ein Lieblingslied, das Euch schon länger begleitet?

Wir haben für die Andacht ein Lied ausgewählt, das die Eltern vielleicht noch aus der Jugendzeit kennen.


Fürbitten:

Guter Gott, Dein Sohn Jesus hat sich immer wieder voll Vertrauen im Gebet an dich gewandt.

So wenden auch wir uns vertrauensvoll mit unseren Bitten an Dich.

Guter Gott, der Osterfestkreis schließt sich nun. Wir bitten, dass die Osterfreude bei uns allen lebendig bleibt und sich durch Tat und Wort zeigt.
Herr, höre uns.

Guter Gott, wir bitten um offene Herzen, damit Dein gutes Wort in den Menschen wirken kann.
Herr, höre uns.

Guter Gott, wir bitten um das Vertrauen im Gebet zu Dir. Damit wir uns immer und mit allem an Dich wenden.
Herr, höre uns.

Guter Gott, wir bitten um Mut und Beistand bei allen Veränderungen, die es in unserem Leben gibt und geben wird. Wir bitten um Weite, auch das Gute in Veränderungen zu entdecken.
Herr, höre uns.

Guter Gott, wir bitten für die Menschen die krank sind um Beistand.
Wir bitten für die Verstorbenen um einen Platz bei Dir.
Herr, höre uns.

Lied: Ins Wasser fällt ein Stein

https://www.youtube.com/waatch?v=RZxMBtahRpg


Segensbittgebet:

Gottes freundlicher Blick mache uns heiter.
Gottes freundliche Zusage begleite uns.
Gottes freundlicher Beistand begleite uns.

Das gewähre uns und allen, denen wir uns verbunden fühlen
+Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist


Impuls für die kommende Woche

Am kommenden Sonntag ist Pfingsten. Es ist sozusagen der Geburtstag der Kirche und damit ein besonderes Fest.

Ein Fest wird noch schöner, wenn wir uns darauf vorbereiten, etwas backen und den Raum schmücken. So wie zu eurem Geburtstag auch.
Die Texte der letzten Wochen haben immer wieder auf diesen Tag verwiesen.

Immer wieder wurde der Beistand Gottes angekündigt, wenn Jesus zu seinem Vater geht.

Dieser Beistand ist der Heilige Geist. Ein Zeichen des Heiligen Geistes ist die Taube.

Ihr könnt euer Zuhause für den kommenden Sonntag mit Tauben schmücken.

Ihr könnt gemeinsam  Plätzchen in Form von Tauben backen und verzieren.



Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden.

Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind

Cordula Maschita Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.

 

1. Lesung - Apg 1,12-14

Lesung aus der Apostelgeschichte.

Als Jesus in den Himmel aufgenommen worden war,
   kehrten sie von dem Berg, der Ölberg genannt wird
   und nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist,
   nach Jerusalem zurück.
Als sie in die Stadt kamen,
   gingen sie in das Obergemach hinauf,
   wo sie nun ständig blieben:
Petrus und Johannes,
Jakobus und Andreas,
Philippus und Thomas,
Bartholomäus und Matthäus,
Jakobus, der Sohn des Alphäus,
   und Simon, der Zelot,
   sowie Judas, der Sohn des Jakobus.
Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet,
zusammen mit den Frauen
   und Maria, der Mutter Jesu,
   und seinen Brüdern.

2. Lesung - 1 Petr 4,13-16

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.

Schwestern und Brüder!
Freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt;
denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit
   voll Freude jubeln.
Wenn ihr wegen des Namens Christi beschimpft werdet,
   seid ihr seligzupreisen;
denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes,
   ruht auf euch.
Wenn einer von euch leiden muss,
   soll es nicht deswegen sein,
   weil er ein Mörder oder ein Dieb ist,
   weil er Böses tut
   oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt.
Wenn er aber leidet, weil er Christ ist,
   dann soll er sich nicht schämen,
sondern Gott darin verherrlichen.

7. Sonntag der Osterzeit - Joh 17,1-11a

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
   erhob Jesus seine Augen zum Himmel
und sagte:
   Vater, die Stunde ist gekommen.
Verherrliche deinen Sohn,
   damit der Sohn dich verherrlicht!
Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben,
damit er allen, die du ihm gegeben hast,
   ewiges Leben schenkt.
Das aber ist das ewige Leben:
dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen
und den du gesandt hast, Jesus Christus.
Ich habe dich auf der Erde verherrlicht
und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast.
Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir
   mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte,
   bevor die Welt war!
Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart,
   die du mir aus der Welt gegeben hast.
Sie gehörten dir
und du hast sie mir gegeben
und sie haben dein Wort bewahrt.
Sie haben jetzt erkannt,
   dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.
Denn die Worte, die du mir gabst,
   habe ich ihnen gegeben
und sie haben sie angenommen.
Sie haben wahrhaftig erkannt,
   dass ich von dir ausgegangen bin,
und sie sind zu dem Glauben gekommen,
   dass du mich gesandt hast.
Für sie bitte ich;
nicht für die Welt bitte ich,
sondern für alle, die du mir gegeben hast;
denn sie gehören dir.
Alles, was mein ist,
   ist dein,
und was dein ist,
   ist mein;
in ihnen bin ich verherrlicht.
Ich bin nicht mehr in der Welt,
aber sie sind in der Welt
und ich komme zu dir.

Manche Menschen meinen, diese Welt nehme chaotische Züge an.

2019: Die Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und Umweltschutz. Am langen Ende geht’s da um die Rettung der Welt vor dem Menschen selbst.

2020: Ein kleines, neuartiges Virus, das sich ausbreitet und in der Folge bei Menschen und den Staaten rund um den Globus massive Veränderungen auslöst und weitreichende Konsequenzen im Leben aller hat.

Das, was in den letzten Wochen/Monaten/Jahren passiert ist, sei bis dahin undenkbar, unvorstellbar gewesen, sagen manche.

 

Die Reaktion auf das Chaos, die Unsicherheit könnte sein: ich will davon nix mehr hören. Mir reicht es, jeden Tag in den Nachrichten, in den Zeitungen, im Internet davon zu lesen und zu hören.

Irgendwann ist es mal genug und – damit wir auch unterstellt – gar nicht mehr so schlimm.

 

Für mich drückt sich da eine in Teilen verständliche Reaktion aus, aber diese Reaktion drückt auch eine Art Flucht, Weltflucht aus. Ein Fliehen vor der Situation, wie sie nun mal ist. Fliehen und irgendwann wir alles wieder gut.

 

Andere stellen sich der Situation, lassen sich herausfordern, sind kreativ und finden phantasievolle Lösungen für die Probleme.

 

Fliehen oder sich der neuen Situation stellen.

Eine Frage, die sich den Jüngerinnen und Jüngern auch gestellt hat.

In der ersten Lesung hören wir die Antwort.

 

Die Verse der ersten Lesung schließen sich direkt an die Lesung von Christi Himmelfahrt an. Christus ist in den Himmel aufgenommen worden. Die Jüngerinnen und Jünger haben es miterlebt.


Und nun?

Sie gehen nicht wieder in ihren bisherigen Alltag.

Sie gehen nicht zurück an den See um als Fischer tätig zu sein.

Sie gehen nicht nach Emmaus oder andere Heimat- und damit vertraute Orte.

Sondern: sie gehen an den Ort des Geschehens. Nach Jerusalem. Quasi in den Hotspot, in das Zentrum der Ereignisse der letzten Tage. An den Ort, an dem Jesus wirkte, starb und auferstand.

Sie gehen an den Ort, der sie ganz dicht an die Ereignisse und Erinnerungen, ihre Emotionen, führt.  

 

Und sie tut es gemeinsam: Sie sind in ihrer Gruppe. Sie treffen sich einmütig zum Gebet.

Die Namen der Jünger, der männlichen, werden genannt. Die Namen der weiblichen Jüngerinnen bleiben unerwähnt. Leider.

 

Vielleicht wäre die Kirche und Kirchengeschichte eine ganz andere geworden, wenn da auch konkrete weibliche Namen gestanden hätten. So manche Frage von heute wäre heute keine Frage mehr, weil Selbstverständlichkeit.

 

Eine Person jedoch spielt eine Rolle. Maria. Sie wird erwähnt. Lukas, der nicht nur das Evangelium mit der bildreichen Geburtserzählung Jesu geschrieben, sondern auch die Apostelgeschichte abgefasst hat, weist Maria eine Sonderrolle zu.

 

Sie hat sich eingelassen auf die jeweilige Situation und damit auf den Plan Gottes. Sie hat sich dem Geist geöffnet und in der jeweiligen Situation auf sein Wirken vertraut.

Sie hat Jesus geboren, sie hat ihn gut 30 Jahre später hergeben müssen.

 

Nun ist sie mit dabei, in der Gemeinschaft, im Obergemach.

Sie ist mit den anderen zusammen, die sich versammeln.

Für sie alle ist es die „Ruhe vor dem Sturm“… Denn wenig später wird in der Apostelgeschichte von der Sendung des Geistes berichtet. Lukas gebraucht wieder Bilder: Zungen wie von Feuer, das Brausen des Windes beschreiben das Pfingstereignis.

 

Sich auf den Geist einlassen, sich auf Gott einlassen, das kann durchaus gefährlich sein.

 

Die zweite Lesung, berichtet vom Konflikt der Christen mit den Mächtigen. Der geschichtliche Hintergrund dieser Verse ist, dass der damalige Kaiser sich selbst als „Herr und Gott“, als „dominus et deus“ gesehen und benannt hat. Diesem Machtanspruch widersprechen die Christen, sie verweigern dem Kaiser diese Titel. Für sie ist Christus „dominus et deus“, „Herr und Gott“ und nicht der Kaiser.

Das führt sie in einen Konflikt, der für sie gefährlich ist und tödlich enden kann. Der Verfasser des Petrusbriefes deutet dies an und bereitet sie darauf vor.

Aber sie fliehen nicht, sondern stellen sich der Situation.

 

Fliehen, oder sich der Welt stellen?

Eine alte Frage, die immer in neuen Zusammenhängen gestellt werden kann.

 

Ich denke, wir sind ein Teil der Welt. Welt und Glaube, Welt und Glaubende sind keine Gegensätze. Es braucht ein Miteinander. Kein Gegeneinander. Was nicht heißt, dass es im Miteinander keine Konflikte gibt, aber diese sind dann zu besprechen und zu lösen.

 

Das Miteinander ist wichtig, das gemeinsame Tun und Gestalten.

Die Kraft dafür erbittet Jesus im Evangelium: Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie, die Jüngerinnen und Jünger damals, wir heute, sind in der Welt. Und uns ist auch der Geist verheißen, der uns begleitet und uns hilft, die Herausforderungen der Zeit anzunehmen.


Peter Göb

 

 

Zu Gott, dem Ewig-Treuen, beten wir:

 

1.   Für alle, die sich lange Zeit nicht sehen können.
Für jene, die einsam und traurig sind.
Herr, höre uns –

 

2.   Für alle, die in dieser Zeit besonders gefordert sind.
Für jene, die wichtige Entscheidungen treffen müssen.
Herr, höre uns –

 

3.   Für die Erstkommunionkinder und ihre Familien.
Für alle, die in diesem Jahr heiraten wollten oder wollen.
Herr, höre uns.

 

4.   Für alle, die aus dem Glauben Kraft schöpfen.
Für jene, denen der Glaube nichts mehr bedeutet.
Herr, höre uns –

 

5.   Für unsere Kranken.
Für jene, die sie begleiten.
Herr, höre uns -

 

6.   Für all das, was wir zu unserem Gottesdienst mitbringen.
Für jene, die uns nahestehen.
Herr, höre uns.

 

7.   Für unsere Verstorbenen.
Herr, höre uns.

 

Für sie alle bitten wir dich Gott. Behüte uns allezeit,
jetzt und bis zu unserer Ewigkeit. Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger Gott,
wir bekennen, dass unser Erlöser
bei dir in deiner Herrlichkeit ist.
Erhöre unser Rufen
und lass uns erfahren,
dass er alle Tage bis zum Ende der Welt
bei uns bleibt, wie er uns verheißen hat.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


Gebet aus der "Sonntagsbibel":


Allmächtiger Gott,
dein Sohn bittet für uns.
Wir machen uns dieses Beten
zu eigen und bitten dich:
Gib uns Anteil am ewigen Leben
und an der Herrlichkeit deines
auferstandenen Sohnes, der mit dir
lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.


 


Der lebendige Gott segne uns mit der Fähigkeit, die Geister zu scheiden und mit großer Offenheit,

Neues zu denken und Neues anzunehmen. –
Er segne uns mit Großmut, mit innerer Freiheit hinter die Dinge zu schauen

und zur rechten Zeit das Richtige zu sagen. –
Er segne uns mit der Kraft, Böses nicht mit Bösem zu vergelten,

sondern in der Welt das Böse mit Gutem zu besiegen. –

Dazu segne uns Gott + der Vater, + der Sohn und + der Heilige Geist. Amen.

 

 

Zur Einstimmung

Ps 104 mit Kehrvers:
Sende deinen Geist aus, und alles wird neu.

https://www.youtube.com/watch?v=FgOIeIetbqM

 

Kreuzzeichen

Im Namen des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen.

Gebet

Gott, du Freund des Lebens, oft vergessen wir, dass wir bewohnt sind von deinem Heiligen Geist, dass du in uns betest, dass du in uns liebst. Lass uns heute dankbar an dein Vertrauen denken, dass du in uns und in unser Leben setzt. Öffne unser Herz für dein Wort, das du uns schenken willst, damit wir daraus Kraft für unsere Sendung in dieser Welt schöpfen können und in der Beziehung zu dir wachsen und reifen. Darum bitten wir im Namen deines Sohnes und unseres Bruders Jesus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt, liebt und wirkt in alle Ewigkeit. Amen.

 

Evangelium: Joh 17,1-11a

Jesus sah zum Himmel auf und betete: „Vater, die Stunde ist da! Lass jetzt die Liebe deines Sohnes erkennbar werden, damit ich auch deine Liebe als Vater sichtbar machen kann. Du hast mir alle Menschen in die Hand gegeben, damit ich denen, die du mir anvertraut hast, ewiges Leben schenke. Und darin besteht das ewige Leben: In der nie endenden Gemeinschaft mit dir, dem einen wahren Gott und mit Jesus Christus, den du in die Welt gesandt hast. Ich habe hier auf der Erde den Menschen gezeigt, wer du bist und wie groß du bist. Das war der Auftrag, den du mir gegeben hast; ich habe ihn jetzt erfüllt. Und nun, Vater, gib mir den Lichtglanz und die große Herrlichkeit wieder, die ich schon mit dir teilte, bevor die Welt erschaffen wurde. Ja, ich habe den Menschen gezeigt, wer du bist, und zwar allen, die du aus der Welt herausgerufen hast. Sie gehörten dir schon immer. Aber du hast sie mir anvertraut, und sie haben auf dein Wort gehört. Sie wissen nun, dass alles, was ich habe, wirklich von dir kommt. Denn was du mir gesagt hast, habe ich ihnen weitergegeben, und sie haben deine Botschaft angenommen. Sie glauben fest, dass ich von dir gekommen bin und zweifeln nicht daran, dass du mich in die Welt gesandt hast. Für sie bitte ich dich jetzt. Nicht für die ganze Welt bitte ich, sondern nur für die Menschen, die du mir anvertraut hast. Sie gehören dir, wie alles, was ich habe, dir gehört und alles, was du hast, auch mir gehört. Sie werden der Welt zeigen, dass ich mit dir eins bin. Ich verlasse jetzt die Welt und komme zu dir. Sie aber bleiben in der Welt.

 

Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium

Beten, so habe ich es schon als Kind im Religionsunterricht gelernt, heißt eigentlich nichts anderes als: „mit Gott reden“. Zu ihm kann ich kommen mit all meinen Freuden und Leiden, mit all meinen Sorgen und Nöten. Gott, so wurde mir versichert, wird all meine Gebete erhören. Also habe ich brav um schönes Wetter beim nächsten Schulausflug gebetet und den Himmel bestürmt für eine gute Note in Mathematik. Das mit dem schönen Wetter beim Schulausflug hatte dann tatsächlich auch funktioniert. Am Ende des Tages konnte ich mit kindlicher Freude Jesus für einen herrlichen Sonnentag danken. Aber die gute Note in Mathe, die blieb leider aus. Dabei hatte ich mich im Gebet ganz auf Gott verlassen. Statt zu lernen, ging ich unbeschwert mit den Freunden spielen. Gott wird schon sorgen, dachte ich. Ich wurde bitter enttäuscht. Die Note war sogar schlechter, als im Jahr zuvor. Habe ich also beim Beten etwas falsch gemacht? Nein, natürlich nicht. Vielmehr musste ich schmerzhaft erkennen, dass Beten wohl kein Selbstläufer ist. Gebet ist eben nicht das wundersame Zaubermittel, um all das von Gott zu bekommen, was ich mir von ihm erhoffe. – Das heutige Evangelium zeigt uns, wie Jesus gebetet hat. Beim Lesen des Textes wird deutlich, wie vertraut er mit seinem Gott über alles spricht, was ihn bewegt. Er bringt sein Leben zur Sprache und holt auch die Menschen in sein Gebet hinein, die ihm am Herzen liegen: „für sie bitte ich … die du mir gegeben hast“. Jesus stellt die Menschen, die ihm wichtig sind, im Gebet gleichsam vor den Vater hin und vertraut sie seiner Obhut an, ohne ihn mit seinem Gebet in irgendeiner Art und Weise manipulieren zu wollen. Schließlich spricht Jesus auch über das, was er getan hat und über das Werk das der Vater ihm aufgetragen hat. Alles, sein ganzes Leben, hat im vertrauten Zwiegespräch mit Gott seinen Platz.

- Wann, wo und wie kann ich in meinem Alltag gut beten?
- Wie nehme ich die Menschen, mit denen ich verbunden bin, in mein Gebet hinein?
- Von welchem Menschen weiß ich, dass er oder sie mein Gebet nötig hat?

 

Lied

Da berühren sich Himmel und Erde:
https://www.youtube.com/watch?v=pvCNRzL6_wk   

1. Wo Menschen sich vergessen, / die Wege verlassen, / und neu beginnen, ganz neu, /
da berühren sich Himmel und Erde, / dass Frieden werde unter uns, /
da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

2. Wo Menschen sich verschenken, / die Liebe bedenken, / und neu beginnen, ganz neu, /
da berühren sich Himmel und Erde, / dass Frieden werde unter uns, /
da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

3. Wo Mensch sich verbünden, / den Hass überwinden, / und neu beginnen, ganz neu, /
da berühren sich Himmel und Erde, / dass Frieden werde unter uns, /
da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

 

Fürbittgebet

In diesen Tagen bereiten wir uns auf das kommende Pfingstfest vor. Wir denken daran, dass Gott uns Gaben und Talente geschenkt hat, die uns helfen, Altes hinter uns zu lassen und neue Wege zu gehen. Um diesen Geist bitten wir für uns und diese Welt:

Öffne unsere Ohren, Heiliger Geist, dass wir nicht taub werden für dein Wort - und für die Schreie der Menschen in ihrer Not: Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu.
Erleuchte unsere Augen, Heiliger Geist, dass wir nicht blind werden für die Wunder deiner Schöpfung - und uns in unserem Leben einsetzen für die Bewahrung unserer Umwelt: Sende aus deinen Geist, …
Erhelle unser Herz, Heiliger Geist, damit wir lieben was wahrhaft und gerecht ist - und uns nicht den Dunkelheiten und Leiden in unserer Welt verschließen:
Sende aus deinen Geist, ...
Durchdringe unseren Geist, Heiliger Geist, damit wir Tag für Tag deinen Willen erkennen - und lernen, die Geister dieser Welt voneinander zu unterscheiden:  Sende aus deinen Geist, ...
Schenke uns deine Wahrheit, Heiliger Geist, damit wir uns senden lassen in diese Welt - und die Kraft deiner Auferstehung unter den Menschen bezeugen:
Sende aus deinen Geist, …

Ehre sei dem Vater durch den Sohn im Heiligen Geist. – Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

Vaterunser

Im Sakrament der Taufe hat Gott seinen Lebensgeist gegeben. Im Sakrament der Firmung haben wir bestätigt, dass wir aus diesem Geist unser Leben als Christen gestalten wollen. Aus der Kraft dieses heiligen und heilenden Geistes bitten wir nun für uns und alle Menschen: Vater unser im Himmel …

 

Lied

Aufstehn aufeinander zugehen:

https://www.youtube.com/watch?v=uPwFEJpHX20  

Ref.: Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn, / voneinander lernen, miteinander umzugehn. Aufstehn, aufeinander zugehn / und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehn.

1. Jeder hat was einzubringen, / diese Vielfalt, wunderbar. Neue Lieder woll'n wir singen, / neue Texte laut und klar. Ref.:

2. Diese Welt ist uns gegeben, wir sind alle Gäste hier.
Wenn wir nicht zusammen leben, / kann die Menscheit nur verliern. Ref.:

3. Dass aus Fremden Nachbarn werden, / das geschieht nicht von allein. Dass aus Nachbarn Freunde werden, / dafür setzen wir uns ein. Ref.:

 

Segen

Der lebendige Gott segne uns mit der Fähigkeit, die Geister zu scheiden und mit großer Offenheit, Neues zu denken und Neues anzunehmen. –
Er segne uns mit Großmut, mit innerer Freiheit hinter die Dinge zu schauen und zur rechten Zeit das Richtige zu sagen. –
Er segne uns mit der Kraft, Böses nicht mit Bösem zu vergelten, sondern in der Welt das Böse mit Gutem zu besiegen. –

Dazu segne uns Gott + der Vater, + der Sohn und + der Heilige Geist. Amen.

 

Zum Ausklang

Gott gab uns Atem

https://www.youtube.com/watch?v=DEDd1KYHu3Q

1. Gott gab uns Atem, damit wir leben. / Er gab uns Augen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, / dass wir auf ihr die Zeit bestehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, / dass wir auf ihr die Zeit bestehn.

2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. / Er gab uns Worte, dass wir verstehn. Gott will nicht diese Erde zerstören. / Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. / Er schuf sie gut, er schuf sie schön.

3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln. / Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. / Wir können neu ins Leben gehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. / Wir können neu ins Leben gehn.


Für den Tag und für die Woche

In jeder Wirklichkeit, auch in der dunkelsten, existiert eine tiefere Wahrheit, die mitgehört und mitgesehen werden will. Alles hat eine größere Tiefe als die, die wir zuerst wahrnehmen. Gerade in der Finsternis, die uns umgibt, und in der spürbaren Angst in unserer Zeit gibt es neue Erkenntnisse zu entdecken und unbegangene Wege der Liebe zu gehen. Was früher galt, mag heute noch gelten, aber es hat eine andere Gestalt. Es kann mühsam sein, diese tiefere Wahrheit hervorzulocken und sie zu verstehen. Es ist anstrengend und schön zugleich, so wach zu sein.
                                                                                                               © Ulrich Schaffer