Gedanken - 12. Sonntag im Jahreskreis


Wir dürfen wieder öffentliche Gottesdienste feiern.

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter". 

All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen

Familienandacht zum 12. Sonntag im Jahreskreis


Kerze entzünden


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Gebet:

Guter Gott, du hast uns einzigartig geschaffen. Jeder von uns ist voll der Ehre, weil er dein Kind ist.

Wir alle sind unbezahlbar und kostbar. Lass uns als deine Kinder leben und handeln.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.


Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums

Kennt ihr Spatzen? Diese Vögel haben nicht den schönsten Gesang und nicht das schönste Federkleid. Früher gab es die Spatzen so häufig, dass man sie meist als Schwarm gesehen hat. Sie haben die Reste vom Feld, von dem Tierfutter und von dem Mist gefressen. Ein unauffälliger Geselle also, scheinbar zu nichts nütze. Von diesem Vogel erzählt das heutige Evangelium. Und von den Menschen, die mächtig sind.

Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache 
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de 


Fragen für ein gemeinsames Gespräch

·         Wie ist das, wenn ein anderer unbedingt Recht haben möchte?

·         Wie ist das, wenn ich selbst unbedingt Recht haben möchte?

·         Gibt es da einen Unterschied?

·         Welche Bedeutung hatte der Spatz damals?

·         Warum finden Menschen die Spatzen langweilig?

·         Was will der Text uns sagen, wenn Gott auf die Spatzen aufpasst? Sogar auf die fliegenden Spatzen.

·         Wer ist für Gott ganz besonders wichtig? Noch wichtiger als die Spatzen?

·         Ist Gott immer bei uns?

·         Wann freut sich Gott?


Aktion:

Hören und sprechen.

Sagt euch gegenseitig, was euch am anderen wichtig und wertvoll ist.
Es spricht immer nur einer, die anderen hören nur zu.
Keiner kommentiert das Gesagte.
Bestimmt fällt jedem von euch zu jedem in eurem Kreis etwas Positives ein.

Wenn Ihr mögt, könnt Ihr für jede und jeden ein schönes Blatt gestalten.
Darauf kann jeder aus eurem Kreis für die anderen etwas Positives darauf schreiben.
Das ist eine wohltuende Erinnerung, gerade dann, wenn Ihr Euch mal nicht so gut fühlt oder traurig seid.

 

Fürbitten:

Guter Gott, du liebst uns alle, so wie wir sind. Als deine Kinder kommen wir zu dir und bitten dich:


Für alle Kinder, die unglücklich sind, weil sie oft benachteiligt werden.
Schenke ihnen Menschen, denen sie sehr wichtig sind.

Fürsorglicher Gott -wir bitten dich, erhöre uns.


Für Kinder, denen beigebracht wird, dass sie sich durchsetzen und gewinnen müssen.

Schenke ihnen Menschen, die sie lehren, zu helfen und zu teilen. Fürsorglicher Gott:
Wir bitten Dich, erhöre uns.


Für alle Kinder, die ihre Talente noch nicht entdeckt haben.
Hilf ihnen, ihre Begabungen zu finden und sie für andere einzusetzen. Fürsorglicher Gott:
Wir bitten Dich, erhöre uns.


Für alle Kinder, die gehänselt, ausgelacht und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Schenke ihnen einen Neuanfang. Fürsorglicher Gott:
Wir bitten Dich, erhöre uns.


Für die Lehrer, dass sie ihre Schüler nicht nur an ihren Leistungen messen,
sondern in jedem Kind ein Wunderwerk Gottes sehen. Fürsorglicher Gott:
Wir bitten Dich, erhöre uns.


Für alle Eltern, die ihre Kinder unter einen zu starken Leistungsdruck stellen.
Schenke ihnen die Freiheit, ihre Kinder bedingungslos anzunehmen. Fürsorglicher Gott:
Wir bitten Dich, erhöre uns.


Für alle Eltern, die sich um ihre Kinder zu wenig kümmern können.
Schenke ihnen Kraft und Zeit, ihre Kinder mehr in den Mittelpunkt ihrer Sorge zu stellen. Fürsorglicher Gott:
Wir bitten Dich, erhöre uns.


Du bist ein Gott, der uns Menschen wunderbar gemacht hat. Dafür danken wir dir und bitten dich, durch Christus unseren Herrn. Amen.

 

Lied: Ein kleiner Spatz zur Erde fällt

https://www.youtube.com/watch?v=q7SkD90n41s


Segensbitte:

Lieber Gott,
du hast die Menschen geschaffen,
jede und jeden mit einem anderen Gesicht
und mit anderen Gedanken.
Du willst, dass wir in Freundschaft und Frieden leben.
Gib Du uns Deinen Frieden,
damit wir diesen Frieden spüren und teilen können.

Dazu segne uns der menschenfreundliche Gott
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

 



 

Impuls für die kommende Woche

 

Worte können stärken.

Am Montag beginnt für alle wieder die Schule. Bestimmt freuen sich viele darauf. Einige machen sich auch Sorgen.

Mit einem guten Wort oder einem Brief kannst Du zu einem guten Start beitragen.

Male ein Bild z. B. mit einer zarten Vogelfeder.

Auf dieses Blatt schreibst Du etwas Positives über einen anderen Menschen und gibst das Bild an diesen Menschen weiter.
Das kannst du persönlich tun, oder du kannst es als Überraschung heimlich in den Briefkasten oder in den Ranzen,

auf den Tisch geben… Wo und wie auch immer.

Das gleiche können auch die Erwachsenen tun. Ein kleiner Gruß, ein netter Spruch auf einem Zettel auf dem Schreibtisch, eine Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz tut auch Erwachsenen gut.

Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.


Wir, das sind in dieser Woche:

Cordula Maschita Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.

 

 

1. Lesung - Jer 20,10-13

Lesung aus dem Buch Jeremia.

Jeremía sprach:
Ich hörte die Verleumdung der Vielen:
Grauen ringsum! Zeigt ihn an!
Wir wollen ihn anzeigen.
Meine nächsten Bekannten
   warten alle darauf, dass ich stürze:
Vielleicht lässt er sich betören,
   dass wir ihn überwältigen und an ihm Rache nehmen können.
Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held.
Darum straucheln meine Verfolger und können nicht überwältigen.
Sie werden schmählich zuschanden,
   da sie nichts erreichen,
in ewiger, unvergesslicher Schmach.
Aber der Herr der Heerscharen prüft den Gerechten,
er sieht Nieren und Herz.
Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen;
   denn dir habe ich meinen Rechtsstreit anvertraut.
Singt dem Herrn, rühmt den Herrn;
denn er rettet das Leben des Armen
   aus der Hand der Übeltäter.

2. Lesung - Röm 5,12-15

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
   an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt
und durch die Sünde der Tod
und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen,
   weil alle sündigten.
Sünde war nämlich schon vor dem Gesetz in der Welt,
aber Sünde wird nicht angerechnet, wo es kein Gesetz gibt;
dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die,
   welche nicht durch Übertreten eines Gebots gesündigt hatten
   wie Adam, der ein Urbild des Kommenden ist.
Doch anders als mit der Übertretung
   verhält es sich mit der Gnade;
sind durch die Übertretung des einen
   die vielen dem Tod anheimgefallen,
   so ist erst recht die Gnade Gottes
   und die Gabe,
   die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus
   bewirkt worden ist,
   den vielen reichlich zuteilgeworden.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:


Fürchtet euch nicht vor den Menschen!

Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag,

und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,

sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.
Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig?

Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.
Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt,

zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.
Wer mich aber vor den Menschen verleugnet,

den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“

Dieses Wort wir dem heiligen Johannes Bosco zugeschrieben.

Er hat im 19. Jahrhundert gelebt und gewirkt und hat sich um die Erziehung und Bildung von Jugendlichen in Norditalien gekümmert.

 

Die Industrialisierung hatte zur Folge, dass viele Kinder und Jugendliche in Verwahrlosung und Desorientierung abglitten.

Johannes Bosco ist der Gründer des Salesianerordens, der heute noch einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf der Begleitung von Jugendlichen hat.

 

„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“ – drei Dinge sind in diesem kurzen Wort enthalten.

Humor - Fröhlich sein.

Nächstenliebe - Gutes tun.

Gelassenheit - Spatzen pfeifen lassen.

 

Was hat diese Aussage Don Boscos mit dem Evangelium zu tun?

Jesus sendet die Jünger aus, sie sollen in die Welt gehen. Er lädt sie ein, unbefangen und ohne Furcht loszugehen: Fürchtet euch nicht!, so lautet seine Stärkung, sein Zuspruch.

 

Fürchtet euch nicht vor den Menschen, ihr dürft Vertrauen haben, ihr dürft eine Stückweit Gelassenheit mit euch und in euch tragen.

 

Bei aller Ernsthaftigkeit der Sendung und Wichtigkeit der Botschaft, braucht es eine Portion Gelassenheit bei allem Tun.

 

Gelassenheit kann bedeuten, dass ich auf innere Distanz gehen kann, quasi einen Schritt zurücktrete. Wenn ich einen Schritt zurücktrete, dann sehe ich mehr, dann sehe ich das Gesamtbild besser.

 

Einen Schritt zurücktreten, auf Distanz gehen, das kann mir einen größeren Überblick verschaffen und mir den Kontext deutlich machen. Dann stelle ich anders, andere und mich in einen größeren Zusammenhang.

 

Und wenn ich eine Schritt zurück gehe, dann kann ich über manches und manchen vielleicht auch lächeln.

 

Ich denke, mit einem Lächeln im Gesicht hat Jesus auch den Satz gesagt, dass bei uns die Haare auf dem Kopf alle gezählt seien. Lächeln, ein bisschen humorvoller sein und leben, das tut uns gut, auch in der Kirche.

 

„Bei euch sind die Haare auf dem Kopf gezählt“, ihr seid mehr wert als alle Spatzen. – Gelassenheit und Humor schimmern da durch. Und ein großes Vertrauen. Ich bin Gott etwas wert, ich bin Gott viel wert.

 

Vertrauen, das in der ersten Lesung wichtig ist. Prophet Jeremia wird verfolgt, andere stellen ihm nach, sie flüstern, sie intrigieren, die verleumden. Jeremia kann seine Situation aushalten, weil er nicht nur auf andere Menschen setzt, sondern auch auf Gott vertraut. Jeremia ist davon überzeugt, dass Gott ihn nicht verlassen wird und diese Haltung hilft ihm, sich nicht von anderen oder der Sympathie anderer abhängig zu machen.

 

 

Mein Wunsch für uns ist, dass wir uns getragen wissen vom Vertrauen auf Gottes Begleitung und seine Führung; das wir Nächstenliebe praktizieren, uns dem anderen zuwenden und uns eine Portion Gelassenheit und einer Humor aneignen.

 

Eben nach dem Motto: Fröhlich sein, Gutes tun können und die Spatzen pfeifen lassen.


Peter Göb

 

Lasst uns zu Jesus Christus beten:

 

Für alle Christen, die ihren Glauben im Alltag leben.
Für jene, die im Glauben unsicher geworden sind.
Christus, höre uns -

 

Für alle, die wenig Vertrauen und Zutrauen haben:
in sich selbst, in andere oder in Gott.
Christus, höre uns -

 

Für alle, die in die Schulen gehen oder dort tätig sind
und die ab Montag wieder zusammen sind.
Christus, höre uns -

 

Für alle, die unter Gewalt und Terror,
unter Ausgrenzung oder Mobbing leiden.
Christus, höre uns -

 

Für alle – weltweit – von Corona betroffenen Menschen.
Christus, höre uns -

 

Für alle, deren Arbeitsplatz bedroht ist,
für jene, die unwürdigen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind.
Christus, höre uns -


Für die Kranken und für alle, die ihnen beistehen.

Christus, höre uns -

 

Für die Verstorbenen.
Christus, höre uns -

 

Für sie alle und in unseren persönlichen Anliegen bitten wir dich. Erhöre unser Beten, so wie es gut für uns ist, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Heiliger Gott,
gib, dass wir deinen Namen allezeit
fürchten und lieben.
Denn du entziehst keinem deine väterliche Hand,
der fest in deiner Liebe verwurzelt ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Gebet aus der "Sonntagsbibel":


Gütiger Gott,
du bist bei uns auch in Stunden
der Bedrängnis und der Angst.
Stärke unseren Glauben
in deine Führung und Nähe.
Durch Christus, unseren Herrn.


 

Gott,


du hast die Menschen geschaffen,
jede und jeden mit einem anderen Gesicht
und mit anderen Gedanken.


Du willst, dass wir in Freundschaft und Frieden leben.
Gib Du uns Deinen Frieden,
damit wir diesen Frieden spüren und teilen können.


Dazu stärke und segne uns der dreieinige Gott...