Auf dieser Seite finden Sie Gedanken zum Sonntag oder eine ausformulierte Predigt sowie ein Segensgebet.
Die Predigten hier können in Form und Inhalt von den Predigten im Gottesdienst abweichen.
Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.
Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:
Wann schließen Sie abends die Wohnungs- bzw. Haustüre ab?
Im Winter vermutlich früher als im Sommer.
Wenn
Sie jemanden erwarten, dann werden Sie nicht zu schließen,
wenn Sie niemanden mehr erwarten,
dann wird irgendwann abgeschlossen und ein gewisses Sicherheitsgefühl tritt
ein.
Damit sind sie in guter Gesellschaft.
Die Jünger haben zugeschlossen.
Es ist Abend, aber noch stärker ist das Motiv der Furcht.
Sie haben Angst…
Das zeigt der Blick auf das Geschehen der letzten Tage (Jesu Kreuzigung, Vorkommnisse…, Erzählungen…)
Die Türen sind verschlossen,
ihre Herzen voller Furcht und Angst,
die innere Unsicherheit ist groß.
Fragen beschäftigen sie:
Wie soll es weitergehen?
Was wird sein?
Wie wird die Zeit, wie wird die Zukunft, ohne Jesus werden?
Viele
Fragen stellen sich denen, die versammelt waren.
Viele Fragen und keine Antworten.
In
diese Situation der Furcht und Angst,
der äußeren und inneren Verschlossenheit, kommt Jesus:
Er hat eine Zusage: Friede sei mit euch.
Jesus kommt in die Lebenssituation der Menschen, der Jünger*innen.
Er
nimmt die Situation nicht weg,
aber er stärkt alle, die in der schweren Situation sind.
Das
ist eine Zusage, die heute allen gilt, die Angst haben,
die verschlossen sind,
die in Sorge um etwas, um sich oder einen anderen Menschen sind.
Friede sei mit euch.
Es ist eine Zusage und ein Auftrag:
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Und das Zeichen dafür: Anhauchen. Sendung des Heiligen Geistes.
Der
verstorbene Papst Franziskus
hat diese Zusage und die Sendung miteinander verknüpft.
Es war
ihm ein Anliegen, die Botschaft Jesu,
den Menschen Frieden zu bringen, in die Welt zu sagen und zu tragen.
Er hat
immer wieder auf die Folgen des Krieges hingewiesen
und zu ehrlichen Verhandlungen aufgefordert.
Krieg bringt
bloß den Tod von Menschen,
die Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern und Schulen.
Frieden bringen und in die Welt tragen.
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Papst Franziskus hat dies ins Heute übersetzt.
Er wünschte sich eine Kirche, die an die Ränder geht.
Seine
erste Reise führte ihn auf die Insel Lampedusa,
„einer Insel, die mit Tausenden im Meer ertrunkenen Menschen
zum Symbol des Dramas der Migration geworden ist.“
Franziskus hat auch immer wieder auf die Barmherzigkeit Gottes hingewiesen.
Gott wird nicht müde, uns zu vergeben.
Er vergibt immer. Barmherzigkeit ist das Herz des Evangeliums.
Eine
Botschaft, die heute, am Sonntag der Barmherzigkeit, ins Bewusstsein gerufen
wird.
Er hat
sich gegen eine „Wegwerfkultur“ gewandt.
Damit hat er den Kapitalismus und Konsumismus gemeint,
aber auch das Menschen „weggeworfen“ werden,
dass sie wie eine Verhandlungsmasse
oder nur unter den Aspekten von Arbeit und Leistung gesehen werden.
Und wenn du nicht mehr kannst, dann bist du nichts mehr wert…
Doch, Leben ist immer etwas wert.
So
braucht es eine
„Kultur der Begegnung, der Solidarität und der Geschwisterlichkeit.“
Denn,
so Kardinal Re:
Wir sind alle Kinder desselben Vaters im Himmel.
Wir gehören alle zur selben Menschheitsfamilie.
Alle gehören zusammen – auch das wird im Evangelium deutlich.
Da ist Platz für fragende, für zweifelnde Menschen.
Deutlich wird das am Apostel Thomas...
Er hat
Fragen und Anfragen an das, was die anderen sagen,
an die Botschaft, an Jesus selbst.
Die Jünger hatten die Türen verschlossen.
Nach der Stärkung durch Jesus konnten sie dann in die Welt hinausgehen.
Sie wurden gesandt und nahmen die Sendung an.
Das macht Mut für heute, wenn uns dies gesagt ist:
Friede sei mit euch.
Macht
euch auf, geht hinaus,
fürchte dich nicht, dich als Christ zu zeigen,
auch wenn es manchmal zum Verkriechen sein sollte.
Schließe
dich nicht ein, verschließe dich nicht,
sondern lass dich öffnen für die Begegnung mit Jesus,
für seinen Geist und seine Sendung.
Und:
er ist in deiner Lebenssituation da, so wie sie gerade ist.
Er ist an deiner Seite.
Peter Göb
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)