Bistum Fulda 2030 - Eine Übersicht

zusammen wachsen

Im Bistum Fulda leben ca. 392.000 Katholiken. Es existieren 211 Pfarreien und 62 Filialkirchengemeinden (mit eigenständigem Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat), die in 43 Pastoralverbünde sowie 10 Dekanate gegliedert sind.

 

Die Seelsorge im Bistum Fulda richtet sich neu aus

Die Kirche als Organisation ist keine starre Einrichtung, sondern ein lebendiges Gebilde. Die Lebenswelt der Menschen hat sich in den letzten Jahren genauso verändert, wie die Rahmenbedingungen, unter welchen die Kirche ihren Dienst an den Menschen leistet. Die Frohe Botschaft des Evangeliums auch dann zuverlässig zu den Menschen zu bringen und für diese da zu sein, wenn finanzielle und personelle Ressourcen knapper werden, ist eine der Herausforderungen dieser Zeit.

 

Warum Bistum Fulda 2030?

Mit der Zeitmarkierung 2030 ist der Horizont umschrieben, in welchem entscheidende pastorale Maßnahmen und Strukturentwicklungen zur Zukunft des Bistums Fulda umgesetzt sein werden. Das inhaltliche Spektrum reicht dabei von der Bildung von flächendeckenden Netzwerken aus verschiedenen Pastoralen Orten in den Pfarreien über bestimmte Strukturprozesse vor Ort (Neugründung von Pfarreien, Entwicklung des Pfarrbüros der Zukunft) bis hin zu Unterstützungsmöglichkeiten seitens des Bistums (Begleitung durch die Gemeindeberatung, Einstellung hauptamtlicher Verwaltungsleiter, bistumsweite Bereitstellung eines umfassenden IT-Konzeptes).

 

Entwurfstext, Konsultation, Strategische Ziele

Eine vom Bischof beauftragte Projektgruppe hat von 2014 bis 2016 einen Entwurf für Strategische Ziele zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda erarbeitet, die auf die veränderten Bedingungen in Gesellschaft und Kirche antworten. Auf vier bistumsweiten Veranstaltungen mit 900 haupt- und ehrenamtlichen Teilnehmern sowie in einem schriftlichen Rückmeldeverfahren sind die Ziele im vergangenen Jahr konsultiert und auf Grundlage der 201 eigegangenen schriftlichen Rückmeldungen überarbeitet worden. Die Strategischen Ziele konkretisieren die in den Grundsätzen für die Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda enthaltenen Überlegungen und stellen konkrete und verbindliche Maßnahmen für die Gestaltung der Zukunft im Bistum Fulda vor.

 

Wie soll die Seelsorge künftig aussehen?

Strukturell wird es eine Verschlankung der Verwaltung geben, damit für die Seelsorge selbst mehr Zeit bleibt. Es geht darum, Kräfte zu bündeln und Dinge gemeinsam und spezialisiert zu tun. An den verschiedenen Pastoralen Orten ist eine stärkere Aufgabenteilung vorgesehen, bei der es zentral um die Frage geht, wie Laien mehr Verantwortung übernehmen können. Inhaltlich vollzieht sich eine Akzentverschiebung. Es werden diejenigen Menschen mehr in den Blick genommen, die der Kirche bisher fern stehen und Angebote vorgesehen, die auf die Bedürfnisse, Gewohnheiten und Anliegen der Menschen konkret antworten.

 

Die Pfarrei als Netzwerk Pastoraler Orte

Das Bild für die Pfarrei der Zukunft im Bistum Fulda ist das Netzwerk aus verschiedenen Knotenpunkten auf dem Territorium einer Pfarrei, sogenannten Pastoralen Orten. Pastorale Orte sind überall da, wo Menschen miteinander ihren Glauben leben, bezeugen und feiern. Die verschiedenen Pastoralen Orte stehen untereinander in Verbindung, kooperieren miteinander und nutzen Synergien. Zu den Pastoralen Orten zählen alle bestehenden und neuen kirchlichen und nichtkirchlichen Orte, Einrichtungen, Initiativen oder Gruppen, die Orte kirchlichen Lebens sind bzw. seien können. Pastorale Orte sind überall dort, wo Seelsorge geschieht. Und Seelsorge geschieht da, wo die Menschen sind. In diesem Sinne gilt es, an unterschiedlichen Orten missionarisch Kirche zu sein.

 

Eine Kirche für alle Menschen

Eine Kirche, die bei den Menschen ist, nimmt alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Gewohnheiten, Prägungen, Ansichten und Bedürfnissen gleichermaßen in den Blick. Von dieser Grundüberzeugung sind die Strategischen Ziele getragen. Sie übernimmt Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihren Mitgliedern und gegenüber allen Menschen und beteiligt möglichst viele an ihrem verantwortlichen Handeln und Wirken. Sie bündelt die vorhandenen Kräfte und schafft gerade in dieser Konzentration Raum für die Entfaltung der vorhandenen Charismen, für Kreativität und neue Ideen. Neben dem Abschied von Gewohntem und Vertrautem besteht die Bereitschaft, Raum für neue Aufbrüche zu schaffen.

 

Veröffentlichung, Inkraftsetzung und Umsetzung

Die Veröffentlichung und Inkraftsetzung der Strategischen Ziele durch Bischof Heinz Josef Algermissen zu Pfingsten 2017 ist gleichsam der offizielle Startpunkt für die Umsetzungsphase der Ziele, während derer sie in den kommenden Jahren durch das kirchliche Wirken auf allen Ebenen des Bistums in die Praxis überführt werden. Fünf Projektgruppen aus haupt- und ehrenamtlichen Fachleuten werden ab September 2017 in den Bereichen Pastoral, Strukturen und Prozesse, Personal, Bildung sowie Immobilien und Finanzen inhaltlich an der Umsetzung arbeiten. Darüber hinaus wird es eine Arbeitsgruppe geben, die die spirituelle Dimension des Prozesses wach hält und einbringt. Auf Ebene der Teilprojekte ist die Mitarbeit von vielen Interessierten in den unterschiedlichen Bereichen ausdrücklich erwünscht.

 

zusammen wachsen - Das lebendige Kreuz

Das neue Signet zum Bistumsprozess besteht aus drei Figuren in den Farben Blau, Rot und Gelb, die unter dem Motto zusammen wachsen ein lebendiges Kreuz bilden. Jede der Figuren steht für eine Dimension im Bistumsprozess, der von spirituellen, pastoralen und strukturellen Fragen und Anliegen geprägt ist: Glaube öffnet, Glaube bewegt und Glaube verbindet.  Auch die Umsetzung der Strategischen Ziele soll von diesen drei Dimensionen durchdrungen sein. Die geistliche Dimension ist dabei die Grundlage und Inspiration für das kirchliche Handeln insgesamt.

 

Strategische Ziele online

Die Strategischen Zielen zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda sowie alle begleitenden Materialien und aktuellen Informationen sind online unter www.2030.Bistum-Fulda.de abrufbar.

 

 

Stand: 01.06.2017