Gedanken 30. Sonntag im Jahreskreis - 25. Oktober


Wir feiern wieder Gottesdienste!

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter". 

All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen

Familienandacht zum 30. Sonntag im Jahreskreis


Kerze entzünden


Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Gebet:

Wir haben uns wieder versammelt, um mit Dir Jesus verbunden zu sein. Dadurch sind wir auch alle miteinander verbunden. Wir wollen als Familie gemeinsam dein Wort hören und Dich in unserer Mitte spüren. Öffne Du unsere Hände (Hände wie Schalen öffnen), unsere Augen (Hände an die Augen halten), unsere Ohren (Hände an die Ohren halten) und unsere Herzen (Hände ans Herz halten) für Dich. Amen.


Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:
Das kennen sicher alle aus dem Leben, die Kinder aus der Schule oder dem Kindergarten, die Erwachsenen von der Arbeit.
Manchmal empfinden wir Aufgaben als sehr schwer, oder es sind viele verschiedene Aufgaben. In solchen Momenten bin ich froh, wenn ich erkenne, was das Wichtige ist.
Auch im Glauben kann das so sein. Es gibt viele Regeln und Vorschriften. Im heutigen Evangelium hören wir, was Jesus für wirklich wichtig hält.


Evangelium (vor)lesen 

© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de


Fragen für ein gemeinsames Gespräch:

·         Wer hat uns alles lieb?

·         Wen haben wir lieb?

·         Wie kann ich Gott zeigen, dass ich ihn liebe?

·         Wie kann ich anderen Menschen zeigen, dass ich sie liebe?

·         Heute ist auch Weltmissionssonntag. Passt das zu dem Evangelium?

·         Wie kann ich selbst gut zu mir sein? Was gehört dazu?

·         Warum werden im Evangelium die Liebe zu anderen Menschen und zu mir selbst zusammen genannt?


Aktion zum Evangelium:

Aus Papier werden Herzen als Zeichen der Liebe ausgeschnitten. Es kann buntes Papier sein, oder weißes Papier. Das kann noch gestaltet und verziert werden. Diese Herzen und Schreibstifte werden in die Mitte gelegt.
Wenn wir wissen, dass wir geliebt werden, wird unser Herz hell und warm. Wenn wir anderen zeigen, dass wir sie lieb haben, wird ihr Herz hell und warm.
Auf Herzen aus Papier können die Namen der Menschen geschrieben werden, die wir lieben und von denen wir uns geliebt fühlen. Später kann ein Herz als Erinnerung mitgenommen, oder zu einem gemeinsame Bild gestaltet werden.


Fürbitten:
Guter Gott, Deine Liebe zu uns Menschen ist so wunderbar groß. In diesem Wissen tragen wir unsere Bitten vor Dich.

Wir bitten für alle Menschen um offene Sinne, deine Liebe zu spüren.
Herr, höre uns.

Wir bitten für alle Menschen die lieben und für die Menschen, die sich nicht geliebt fühlen.
Herr, höre uns.

Wir bitten für alle Menschen um Barmherzigkeit mit sich selbst und mit anderen Menschen.
Herr, höre uns.

Wir bitten für alle kranken Menschen um Versorgung und Begleitung.
Herr, höre uns.

Wir danken Dir für Deine große Liebe. Wir danken Dir, dass Du bei uns bist.


Lied:
Gottes Liebe ist so wunderbar
https://www.youtube.com/watch?v=kTYsYoAFYoI

oder
Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer
https://youtu.be/QX7m1kRSWo8

 

Segensbittgebet:

Guter Gott,
Du bist die Liebe, die wir durch Menschen erfahren.
Du bist die Liebe, die uns Kraft und Mut gibt,
barmherzig zu anderen Menschen zu sein,
die es gerade am nötigsten haben.

Du bist die Liebe, die dafür sorgt,
dass wir einander in Respekt begegnen und uns gegenseitig helfen.

Öffne unsere Augen, unseren Mund und unser Herz,
wo unser Nächster uns braucht.

Stärke uns mit deinem Segen,
ein sichtbares Zeichen, dass du bei uns bist. Amen.

So segne uns und alle an die wir gedacht haben

+Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.       


Impuls für die kommende Woche

Das wichtigste Gebot aus dem heutigen Evangelium nimmt drei verschiedene ADRESSEN? In den Blick. Du sollst Gott, deinen Herren lieben und deine Mitmenschen wie dich selbst. Deshalb gibt es in dieser Woche auch drei Impulse. Der erste Impuls nimmt Gott in den Blick, der zweite Impuls den Nächsten und der dritte Impuls uns selbst.

·         Für Gott: Am Abend sage ich Gott für 5 Dinge oder Erlebnisse danke.

·         Für die Mitmenschen: Male das Herzmandala oder ein Bild und verschenke es an jemanden.

https://www.mandala-bilder.de/mandala-herzen.html

·         Für Dich: Nimm dir jeden Tag 5 Minuten Zeit.
Atme dreimal tief ein und aus.
Jetzt nimm EINE Sache ganz genau wahr.

Hier gibt es ein paar Vorschläge. Vielleicht fällt Dir selbst etwas ein, worauf du achten möchtest.
Spüre nach: was rieche ich, oder wie schmeckt der Apfel, wo und wie stehe oder sitze ich in diesem Moment, was höre ich, wie fließt mein Atem, was ist mir heute schon Schönes begegnet…?

 

 

Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche

Cordula Maschita – Brietzke, Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch und Beate Lippert.

 

 

 

1. Lesung - Ex 22,20-26

Lesung aus dem Buch Exodus.

So spricht der Herr:
Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten,
denn ihr selbst seid im Land Ägypten Fremde gewesen.
Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnützen.
Wenn du sie ausnützt
   und sie zu mir schreit,
   werde ich auf ihren Klageschrei hören.
Mein Zorn wird entbrennen
und ich werde euch mit dem Schwert umbringen,
sodass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden.


Leihst du einem aus meinem Volk,
   einem Armen, der neben dir wohnt, Geld,
   dann sollst du dich gegen ihn
   nicht wie ein Gläubiger benehmen.
Ihr sollt von ihm keinen Zins fordern.
Nimmst du von einem Mitbürger den Mantel zum Pfand,
   dann sollst du ihn bis Sonnenuntergang zurückgeben;
denn es ist seine einzige Decke,
der Mantel, mit dem er seinen bloßen Leib bedeckt.
Worin soll er sonst schlafen?
Wenn er zu mir schreit,
   höre ich es,
denn ich habe Mitleid.

 

2. Lesung - 1 Thess 1,5c-10

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
   an die Gemeinde in Thessalonich.

Schwestern und Brüder!
Ihr wisst, wie wir bei euch aufgetreten sind,
   um euch zu gewinnen.
Und ihr seid unserem Beispiel gefolgt
   und dem des Herrn;
ihr habt das Wort
   trotz großer Bedrängnis
   mit der Freude aufgenommen,
   die der Heilige Geist gibt.
So wurdet ihr ein Vorbild für alle Glaubenden
   in Mazedónien und in Acháia.
Von euch aus
   ist das Wort des Herrn aber
   nicht nur nach Mazedónien und Acháia gedrungen,
   sondern überall ist euer Glaube an Gott bekannt geworden,
sodass wir darüber nichts zu sagen brauchen.
Denn man erzählt sich überall,
   welche Aufnahme wir bei euch gefunden haben
und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt,
   um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen
und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten,
Jesus, den er von den Toten auferweckt hat
und der uns dem kommenden Zorn entreißt.

Evangelium - Mt 22,34-40

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit,
als die Pharisäer hörten,
   dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte,
   kamen sie am selben Ort zusammen.
Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer,
   wollte ihn versuchen
und fragte ihn: Meister,
welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
Er antwortete ihm:
   Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele
   und mit deinem ganzen Denken.
Das ist das wichtigste und erste Gebot.
Ebenso wichtig ist das zweite:
   Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
An diesen beiden Geboten
   hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

 

In der Kürze liegt die Würze – sagt ein Sprichwort.

Wir können dieses Sprichwort auf die Rede Jesu anwenden.

 

Die 613 Vorschriften, 248 Gebote und 365 Verbote des jüdischen Gesetzes verdichtet Jesus zu dem sog. Doppelgebot. Ich finde ja, es ist ein Dreier-Gebot:

Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.

Du sollst den Nächsten lieben wie Dich selbst.

 

Jesus führt in seiner Antwort an die Pharisäer die Gebote aus zwei unterschiedlichen Gesetzessammlungen (Deuteronomium 6,5 und Levitikus 19,18) der Juden zusammen. Er erfindet also kein neues Gebot, sondern er bildet durch die Zusammenführung einen neuen Schwerpunkt.

Er eröffnet einen neuen Blickwinkel.

 

Gottes-, Nächsten-, Selbstliebe.

 

Wir schaffen es, der Gottesliebe Ausdruck zu geben. Ein Beispiel dafür sind große Gottesdienste.

Wenn aber Gottesdienste mit Pomp, Gloria und Weihrauch inszeniert werden, wenn der Rahmen wichtiger wird als der Inhalt und Form wichtiger als die Nähe zum Menschen, dann stimmt was nicht.

 

Und auch dann, wenn sie ohne soziale Konsequenz bleiben, dann werden sie unglaubwürdig.

Darum müssen Gottesdienste immer mehr stimmig und authentisch werden und sich auf das Leben der Menschen auswirken.

 

Nächstenliebe.

Die Kirche hat dieses Bereich oft ausgelagert. An die Profis in der Diakonie und der Caritas.

Ja, das ist ein Teil der Kirche, gehört zum Wesen der Kirche dazu und in vielen Gegenden noch einer der wenigen Bereiche überhaupt, wo Kirche und Gemeinde mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt ist.

 

In mancher Sozialstation, in mancher Kita, im Pflegeheimen und Beratungsstellen wird vielleicht mehr an Nächstenliebe – und damit Gottesliebe gelebt, als bei „schönen“ Gottesdiensten und „guten“ Predigten.

 

Kirche muss immer ein Stück sozial, immer kritisch und auch immer politisch sein.

 

Darum finde ich es richtig, dass sich Kirche in die Politik einmischt, dass sie Menschen rettet, dass sie soziale Dienste betreibt.

 

Darum ist zu hoffen, dass sich die Verantwortlichen der Kirche und Sozialverbände für die Menschen einsetzen, bei den Beschränkungen, die uns vielleicht wieder erwarten. Dafür, dass Menschen Kranke besuchen, Angehörige den Sterbenden beistehen und Eltern bei der Geburt der Kinder dabei sein können.

 

Und es bleibt die Frage nach der persönlichen Nächstenliebe, die wir alle für uns und individuell beantworten müssen

 

Selbstliebe.

Menschen fällt es nicht leicht, sich und ihre Geschichte anzunehmen, ihre Lebensgeschichte zu akzeptieren.

 

Manche können es, andere nicht und es steht von außen kein Urteil zu, wenn Menschen mit ihrem Leben hadern und unzufrieden waren oder sind.

 

Gebot: Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.

Du sollst den Nächsten lieben wie Dich selbst.

 

Gottesliebe – Gottesdienst, Liturgie, Verkündigung.

Nächstenliebe – Hilfe für Schwachen, Armen, Wehrlosen.

Selbstliebe – Selbstannahme, mögliche Versöhnung mit der eigenen Geschichte.

 

Uralte Worte, fast 3000 Jahre alt, und dennoch von großer Aktualität.

Weil sie durch das Zusammenführen eine neue Perspektive eröffnen. Sie nehmen das Leben in mehreren Dimensionen wahr und stellen uns die Verantwortung füreinander uns vor Augen.



Peter Göb


 

Zu Jesus Christus beten wir:

 

1.       Für alle, die sich konkret für andere Menschen einsetzen.
Für jene, die bei der Caritas oder Diakonie arbeiten.
Für alle, die ehrenamtlich engagiert sind.
Christus, höre uns -

 

2.       Wir beten für unsere Kranken.
besonders für die an Covid-19 Erkrankten und die Infizierten.
Für jene, die sie begleiten.
Für alle, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
Christus, höre uns -

 

3.      Für alle, die sich Sorgen um die Zukunft machen.
Für jene, die unbekümmert weiter vor sich hinleben.
Für alle, die Entscheidungen treffen müssen.
Christus, höre uns -


4.      Für alle, die den Glauben verkünden oder leben.
Für jene, die im Verborgenen Gutes tun.
Für alle, die ihrem Gewissen folgen.
Christus, höre uns -

 

5.      Für alle, die wir mögen.
Für jene, mit denen wir uns schwertun.
Für alle, die gerade nicht in unserer Nähe sind.
Christus, höre uns -

 

6.      Für alle, die sich selbst nicht mögen.
Für jene, die andere Menschen nicht ausstehen können.
Für alle, die an Gott verzweifeln.
Christus, höre uns -


7.      Für unsere Verstorbenen.
Christus, höre uns -

Gott, dir vertrauen wir unsere Bitten an. Erhöre unser Gebet, jetzt und bis in Ewigkeit. Amen.

 

 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger, ewiger Gott,
mehre in uns den Glauben,
die Hoffnung und die Liebe.
Gib uns die Gnade,
zu lieben, was du gebietest,
damit wir erlangen, was du verheißen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet (Sozialreferat der Diözese Linz)


Gott,
du Ziel unserer Sehnsucht,
du umhüllst uns mit deiner Gegenwart.
Du begegnest uns in unseren Mitmenschen.
Lass uns dich immer mehr erkennen,
durch Christus Jesus unseren Herrn. - Amen.

 

Gott segne Dich,

wenn Du des morgens aufstehst,

noch bevor es Dir gelingt,

Dich über den Tag zu ärgern

oder Dich vor ihm zu fürchten.

 

Gott segne Dich

mitten im Trubel des Alltags,

wenn Du gar nicht dazukommst,

an ihn zu denken.

 

Gott segne Dich,

wenn Dir etwas Schweres widerfährt,

noch bevor es sich

in Deinem Herzen festsetzen kann.

 

Gott segne Dich

am Abend,

indem er die Schatten

des Tages von Dir nimmt,

noch bevor sie sich

in Deine Träume schleichen.

 

Gott segne Dich,

wo Du gerade gehst und stehst,

lachst oder weinst,

glänzt oder versagst.

 

Gott segne Dich

in allem, was Du tust und lässt.

 

Ruth Rau