Sonntagsgedanken - 19. April 2020 - Weißer Sonntag

Thomas
Thomas

Zum 2. Sonntag der Osterzeit - Weißer Sonntag


Für die Zeit, in der wir keine öffentlichen, gemeinsamen Eucharistiefeiern am Sonntag feiern können, werden wir einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Liedvorschläge, Fürbitten und einen Impuls  zum Sonntag hier anbieten. An diesem Sonntag stammt der Impuls von Beate Lippert.

Dieses Angebot dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter".


Die untenstehende veröffentlichte "Liturgie für Zuhause" hat das Sonntagsevangelium in der Kurzfassung als Grundlage. Die Gebete, biblischen Texte und Meditationen dienen als Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Fürbitten
Gedanken zum Sonntag
Gebete
Segen
Liturgie für zu Hause

Familienandacht zum 2. Ostersonntag

 

Kerze entzünden


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Gebet:

Guter Gott, wir versammeln uns heute wieder um diese Kerze.

Wir laden dich mit unserer Kerze ein, bei uns zu sein.

Im Moment beeinflusst etwas unser Leben, das wir nicht mit den Augen sehen,

nicht mit den Ohren hören oder mit der Nase riechen können.

Und dennoch sind die Auswirkungen in unserem Alltag zu spüren.

Keine Schule, keine Unternehmungen und Reisen, keine Feiern.

Sei bei uns und hilf uns zu verstehen, was du uns heute sagen willst. Amen.


Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums

Ein Spiel zu Beginn… Jeder und jede darf etwas Ungewöhnliches aus dem eigenen Leben erzählen.

Die anderen raten, ob das wahr oder falsch ist.

Wahr und Falsch zu unterscheiden, fällt nicht immer leicht. Kann das stimmen, fragen wir uns manchmal.
Wahr oder falsch, diese Frage stellt sich Thomas von den Jüngern im heutigen Evangelium.

 

Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache 
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de 


Aktion:

„Ich glaube nur, was ich sehe“. Sammelt auf einem Plakat in Wort oder Bild alles, was nicht zu sehen ist, aber trotzdem gibt. Zum Beispiel: Luft, Strom, Freundschaft, Kreativität…Was fällt euch alles ein?


Fragen für ein gemeinsames Gespräch:

  • Was ist dir an dem Evangelium besonders im Gedächtnis geblieben?
  • Wie hättest du reagiert, wenn du an Thomas Stelle gewesen wärst?
  • Was fandest du besonders schön?


Fürbitten:

  • Guter Gott, wir bitten für alle, die von der Corona Krise besonders gefordert sind,
    für Menschen in der Medizin und der Pflege im Krankenhaus und Seniorenheimen,
    für Menschen in der Versorgung um Gesundheit und Kraft.
    Herr, höre uns.
  • Guter Gott, wir bitten für alle kranken Menschen um Geduld und wenn es sein kann für ihre Gesundheit.
    Herr, höre uns.
  • Guter Gott, Dein Sohn hat seine Freunde mit einem Friedensgruß begrüßt.
    Wir bitten um Frieden für alle Menschen. Und um die Bereitschaft jedes einzelnen zu diesem Frieden in der Familie, im Wohnort und auf der Welt beizutragen.
    Herr, höre uns.

 

Lied: Gott, dafür will ich Dir danke sagen
https://www.youtube.com/watch?v=B4Zf-yGlxbQ


Segensbittgebet:
Den tiefen Frieden im Rauschen der Wellen,
den wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden im schmeichelnden Wind,
den wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden über dem stillen Land,
den wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden unter den leuchtenden Sternen,
den wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden vom Sohne des Friedens,
den wünsche ich dir.

Das gewähre uns der dreieinige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Impuls für die kommende Woche

Liebe Kinder, wie geht es euch mit Thomas? Könnt ihr ihn verstehen?

Habt ihr es auch schon mal erlebt, dass ihr anderen nicht glauben konntet?

Dass ihr Angst hattet, falsch zu liegen, wenn ihr nicht selber nachguckt?

Vielleicht, wenn jemand sagt, ich hole dich um 12 Uhr an der Schule ab – und um 5 nach 12 Uhr war noch keiner da? Was denkt ihr dann? Dass derjenige dann noch kommt und sich nur verspätet hat, weil er ja gesagt hat, dass er euch abholt? Oder wäre es nötig, dass ihr anruft, damit ihr glaubt?

Kommt es darauf an, wer es ist, der etwas sagt?

Macht es einen Unterschied, ob es die Mama ist, oder die Freundin, oder der Nachbar?

Wie ist es dann, wenn 6 Minuten nach 12 Uhr der Abholer kommt?

Macht ihr ihm Vorwürfe, weil er sich verspätet hat? Macht er euch Vorwürfe, weil ihr angerufen habt?

Kennt ihr noch andere Situationen, wo es euch schwer gefallen ist, anderen zu vertrauen?

Seid ihr schon mal enttäuscht worden? Habt ihr euch geschämt, weil ihr jemandem nicht geglaubt habt?

Habt ihr schon mal gesagt „Zeig es mir, sonst glaube ich es nicht. Du musst es mir beweisen.“

Ist es wichtig, jemanden zu vertrauen? Oder vertrauen nur die Dummen ohne Beweise?

 

Seid mal aufmerksam in der nächsten Woche.

Setzt da jemand darauf, dass ihr ihm vertraut? Möchtet ihr das Vertrauen von jemanden?

Fragt ihr immer nach Beweisen? Bei welchen Menschen seid ihr unsicher?

Bei welchen Menschen könnt ihr leicht vertrauen?

 

 

 Memory:

Die Namen der Jünger je zweimal auf Kärtchen schreiben,

die Kärtchen verdecken und mischen. Wie gewohnt als Memory spielen.

(Der Bezug ist, dass Thomas im Evangelium als Zwilling bezeichnet wird. Memorykarten sind auch „Zwillinge“)


Quiz
1. Warum war Thomas traurig und enttäuscht?
2. Was berichteten die anderen Jünger Thomas?
3. Wie reagiert Jesus auf Thomas Zweifel, als sie sich sehen?
4. Was kennt Jesus von Thomas und von uns allen?

5. Was dürfen wir mit unseren Zweifeln machen?



Antworten:

(1. Weil Jesus gestorben ist. 2 Jesus ist ihnen erschienen.  3. Jesus geht ohne Vorwürfe auf Thomas zu und hilft ihm.  4. Die Gedanken, Gefühle und Zweifel. 5. Wir können Gott alle unsere Gefühle sagen).

 


Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche

Cordula Maschita Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.

 

Thomas 
 

1. Lesung - Apg 2,42-47

Lesung aus der Apostelgeschichte:

Die Gläubigen hielten an der Lehre der Apostel fest
und an der Gemeinschaft,
am Brechen des Brotes und an den Gebeten.
Alle wurden von Furcht ergriffen;
und durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen.
Und alle, die glaubten,
   waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam.


Sie verkauften Hab und Gut
   und teilten davon allen zu,
   jedem so viel, wie er nötig hatte.
Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel,
brachen in ihren Häusern das Brot
und hielten miteinander Mahl
   in Freude und Lauterkeit des Herzens.


Sie lobten Gott
    und fanden Gunst beim ganzen Volk.
Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu,
   die gerettet werden sollten.

2. Lesung - 1 Petr 1,3-9

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.


Gepriesen sei
   der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus:
Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu gezeugt
   zu einer lebendigen Hoffnung
   durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,
zu einem unzerstörbaren,
   makellosen und unvergänglichen Erbe,
   das im Himmel für euch aufbewahrt ist.


Gottes Kraft behütet euch durch den Glauben,
damit ihr die Rettung erlangt,
   die am Ende der Zeit offenbart werden soll.
Deshalb seid ihr voll Freude,
   wenn es auch für kurze Zeit jetzt sein muss,
   dass ihr durch mancherlei Prüfungen betrübt werdet.


Dadurch soll sich eure Standfestigkeit im Glauben,
   ie kostbarer ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde
   und doch vergänglich ist,
   herausstellen –
zu Lob, Herrlichkeit und Ehre
   bei der Offenbarung Jesu Christi.
Ihn habt ihr nicht gesehen
   und dennoch liebt ihr ihn;
ihr seht ihn auch jetzt nicht;
aber ihr glaubt an ihn und jubelt
   in unaussprechlicher und von Herrlichkeit erfüllter Freude,
da ihr das Ziel eures Glaubens empfangen werdet:
   eure Rettung.

Evangelium - Joh 20,19-31

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Am Abend dieses ersten Tages der Woche,
   als die Jünger aus Furcht vor den Juden
   bei verschlossenen Türen beisammen waren,
   kam Jesus,
trat in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!


Nach diesen Worten
   zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat,
   so sende ich euch.


Nachdem er das gesagt hatte,
   hauchte er sie an
und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Denen ihr die Sünden erlasst,
   denen sind sie erlassen;
denen ihr sie behaltet,
   sind sie behalten.


Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf,
   war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Die anderen Jünger sagten zu ihm:
   Wir haben den Herrn gesehen.
Er entgegnete ihnen:
   Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe
   und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel
   und meine Hand nicht in seine Seite lege,
   glaube ich nicht.


Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt
und Thomas war dabei.
Da kam Jesus bei verschlossenen Türen,
trat in ihre Mitte
und sagte: Friede sei mit euch!
Dann sagte er zu Thomas:
   Streck deinen Finger hierher aus
   und sieh meine Hände!
Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite
und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete und sagte zu ihm:
   Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm:
   Weil du mich gesehen hast, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.


Noch viele andere Zeichen
   hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan,
   die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.
Diese aber sind aufgeschrieben,
   damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist,
der Sohn Gottes,
und damit ihr durch den Glauben
   Leben habt in seinem Namen.

Jesus Christus ist durch verschlossene Türen hindurch den Jüngern erschienen,
hat ihnen Mut gemacht und ihre Zweifel zerstreut.
Sorge und Zweifel bestimmen auch heute für viele Menschen das Leben.
Für sie und auch für uns wollen wir beten:

 

Wir beten für alle Menschen, die unter der Corona-Virus-Pandemie leiden
und unter deren Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft –
in Deutschland und Europa und überall auf der Welt.

 

Für die Verantwortlichen in Wissenschaft und Politik,
die sich um einen ausgewogenen und behutsamen Ausstieg aus den  Einschränkungen bemühen;
besonders auch für diejenigen, deren Blick dabei auf alle Menschen gerichtet ist –
über die eigenen nationalen Interessen hinaus.

 

Für die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten,
für Pfleger*innen in den Senioren-Einrichtungen,
die sich um besonders Schutzbedürftige kümmern;
und für alle, die nach Mitteln und Wegen forschen,
um Menschen zu heilen und alle nachhaltig zu schützen.

 

Wir beten für die Menschen,
die seit Wochen in Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln ausharren,
insbesondere für die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen,
deren Aufnahme in Europa zugesagt worden ist.

 

Für die vielen Menschen,
die sich jetzt wieder in Booten auf das Mittelmeer wagen,
weil sie für sich und ihre Familien eine menschenwürdige sichere Zukunft in Europa erreichen wollen.

 

Beten wir auch für alle Menschen, die ihre Hoffnung im Glauben spüren
und ihr Vertrauen auf die Gemeinschaft in ihren Kirchen setzen;
und für die vielen, die die Botschaft des Evangeliums
auch unter den Bedingungen des Versammlungsverbots
zu den Gläubigen und in alle Welt tragen.

 

Wir beten für alle Kinder, die sich auf ihre Erstkommunion vorbereitet und gefreut haben,
und für ihre Familien.

 

Für alle, die ihre Kranken und sogar die sterbenden Angehörigen
nicht besuchen und begleiten dürfen;
für alle, die sich nach menschlicher Nähe in ihrer Einsamkeit sehnen.

 

Gütiger Gott, dein Sohn Jesus Christus hat uns gezeigt,
welche Heilkraft vom Glauben und von der Liebe ausstrahlen kann.
Wir danken dir für sein Leben und seine Auferstehung;
er gibt uns Mut und Zuversicht - hier und jetzt und bis in deine Ewigkeit. Amen.

 

eigentlich….


ist ein Wort, das ich im Moment in vielen Gesprächen höre.
Eigentlich wollten wir in diesem Jahr im Urlaub verreisen…
Eigentlich wollten uns die Kinder zu Ostern besuchen…Eigentlich.


Eigentlich sollte an diesem Sonntag in vielen Kirchengemeinden Konfirmation oder Erstkommunion gefeiert werden.
Auch bei uns haben sich viele Familien auf die Erstkommunion vorbereitet und das Fest mit viel Engagement organisiert.
Eigentlich… ist ein Wort, das in dieser Zeit vor allem Verlust, Verzicht und auch Schmerz ausdrückt. Etwas, auf das wir uns gefreut haben, oder das unser Leben bereichert hätte, zerschlägt sich. Diese Erfahrung machen auch die Jünger Jesu.   
Sie hatten alle Hoffnung auf Jesus gesetzt. Der aber war gestorben und mit Ihm auch ihre Hoffnung. Der auferstandene Jesus gesellt
sich auf dem Weg nach Emmaus zu ihnen. Anfangs unerkannt, doch durch das Gespräch auf dem Weg und das gemeinsame Mahl kehren Lebendigkeit und Zuversicht zu den Jüngern zurück. Diese Zuversicht darf für die Menschen damals und auch für uns heute gelten. Besonders in unserer jetzigen Situation. Wir erleben, dass sich in dieser Zeit unser Leben in vielen Bereichen stark ändert. Dinge und Situationen können nicht so stattfinden, wie wir uns das wünschen, oder kennen. Neben dem „eigentlich“ gibt es auch heute ein „sicherlich“.


Es ist das, was auch in der Krise Bestand hat.

Manche Begegnung und manche Dinge bewahren ihren Wert, oder werden für uns noch wertvoller. In der Krise und für die Zeit danach.
Und sicherlich werden wir wieder in den Urlaub fahren.
Sicherlich werden wir wieder Besuch bekommen.
Sicherlich werden wir Konfirmation und Erstkommunion feiern. 


Und Jesus ist dabei – in unserem „eigentlich“ und in unserem „sicherlich“.

Beate Lippert



Emmaus
 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Barmherziger Gott,
durch die jährliche Osterfeier
erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Laß uns immer tiefer erkennen,
wie heilig das Bad der Taufe ist,
das uns gereinigt hat,
wie mächtig dein Geist,
aus dem wir wiedergeboren sind,
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Gebet aus der "Sonntagsbibel":


Gott,
Friede und Vergebung
sind die großen Gaben des Auferstandenen an seine Jünger.
Schenke auch uns den Glauben,
daß der Herr mitten unter uns lebt und wirkt.
Durch Christus, unseren Herrn. .



 

Wir bitten dich:
wenn wir jetzt nach Hause gehen,
lass uns weitertragen, was wir empfangen haben -
zu Freunden und zu Feinden,
zu Jungen und Alten
zu Kranken und Gesunden,
zu Zweiflern und Glaubenden.

Dazu segne uns Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.



Bernhard Zarl

Einstimmung

„Meine Zeit steht in deinen Händen“
https://www.youtube.com/watch?v=E49-Mox84S8  

KV: Meine Zeit steht in deinen Händen. / Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. / Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

1. Sorgen quälen und werden mir zu groß. / Mutlos frag ich: Was wird Morgen sein? Doch du liebst mich, du lässt mich nicht los. / Vater, du wirst bei mir sein.
Meine Zeit steht in deinen Händen. …

2. Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb / Nehmen mich gefangen, jagen mich. Herr ich rufe: Komm und mach mich frei! / Führe du mich Schritt für Schritt.
Meine Zeit steht in deinen Händen. …

3. Es gibt Tage die bleiben ohne Sinn. / hilflos seh ich wie die Zeit verrinnt. Stunden, Tage, Jahre gehen hin, / und ich frag, wo sie geblieben sind.
Meine Zeit steht in deinen Händen. …


Kreuzzeichen

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Gebet

Lebendiger Gott, öffne unsere Augen und weite unseren Blick,

damit wir in dieser österlichen Zeit gläubig das Licht deiner Gegenwart auch in den Wunden dieser Welt und in unseren eigenen Verletzungen erkennen können.

Lass uns in dieser Stunde Jesus, dem Auferstandenen, in der Stille unseres Herzens und im gemeinschaftlichen Gebet begegnen.

Darum bitten wir durch ihn, Christus Jesus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

Evangelium: Joh 20,19-29

An diesem Sonntagabend hatten sich alle Jünger versammelt. Aus Angst vor den Juden ließen sie die Türen fest verschlossen. Plötzlich war Jesus bei ihnen. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie: „Friede sei mit euch!” Dann zeigte er ihnen die Wunden in seinen Händen und an seiner Seite. Da wurden die Jünger von großer Freude erfüllt, als sie ihren Herrn wiedersahen. Noch einmal sagte Jesus zu ihnen: „Friede sei mit euch! Wie mich der Vater in diese Welt gesandt hat, so sende ich jetzt euch in die Welt!” Dann hauchte er sie an und sprach: „Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden erlasst, dem sind sie erlassen. Und wem ihr die Schuld nicht vergebt, der bleibt auch vor Gott schuldig.” Thomas, einer der zwölf Jünger, der auch Zwilling genannt wurde, war nicht dabei, als ihnen Jesus erschien. Deshalb erzählten sie ihm: „Wir haben den Herrn gesehen!” „Das glaube ich nicht,” gab er zur Antwort. „Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen. Vorher glaube ich es nicht.” Acht Tage später hatten sich die Jünger wieder versammelt. Diesmal war Thomas bei ihnen. Und obwohl die Türen abgeschlossen waren, stand Jesus auf einmal in ihrer Mitte und grüßte sie: „Friede sei mit euch!” Dann wandte er sich an Thomas: „Leg deinen Finger auf meine durchbohrten Hände! Gib mir deine Hand und leg sie in die Wunde an meiner Seite und wehr dich nicht länger, zu glauben!” Thomas antwortete nur: „Mein Herr und mein Gott!” Und Jesus fügte hinzu: „Du glaubst jetzt, weil du mich gesehen hast. Wie glücklich können erst die sein, die mich nicht sehen und trotzdem glauben.”

 

Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium

Mir persönlich gefällt an dieser Geschichte, dass Jesus die Zweifel von Thomas ernst nimmt und seine Wunden vor seinem Freund offenlegt.

Jesus versteckt nicht, was ihn verletzt hat und Thomas darf ihn berühren: und zwar genau an der Stelle, wo der Tod am Leib Jesu seine Wunden hinterlassen hat.

Er darf den Finger gleichsam in die Wunde legen.

Bernd Mönkebüscher, Pfarrer in Hamm, kommentiert diese Stelle aus dem Evangelium für unser heutiges Leben so:

„Wo du mit den Wunden anderer in Berührung kommst, mit Verletzungen, begegnest du dem auferstandenen Christus.

So gesehen erschließt sich das Wort Jesu an Thomas, ‚Selig sind, die nicht sehen und doch glauben‘,

denn in den Wunden und in den Verwundeten können unsere Augen nur den Schmerz sehen; es braucht den Glauben, der Christus selbst wahrnimmt.

Ostern geht nicht am Leid vorbei; Ostern ist kein schmerzfreies Halleluja.“

- Wie geht es mir damit, wenn mir Menschen von ihren Schwächen erzählen?
- Wem erlaube ich in meinem Leben, meine Verwundbarkeit zu sehen?
- Wo fühle ich mich angreifbar und verletzlich?

 

Lied:

„Wo Menschen sich vergessen“
https://www.youtube.com/watch?v=pvCNRzL6_wk&list=RDaKyJrO50zFI&index=2   

1. Wo Menschen sich vergessen, / die Wege verlassen, / und neu beginnen, / ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

2. Wo Menschen sich verschenken, / die Liebe bedenken, / und neu beginnen, / ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

3. Wo Mensch sich verbünden, / den Hass überwinden, / und neu beginnen, / ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

 

Fürbittgebet

Herr, allmächtiger Gott, der du die Welt trägst, gib, dass alle, die Verantwortung haben, erfüllt werden mit Weisheit und Kraft, damit sie ihre Aufgabe vollbringen zum Leben und nicht zum Verderben der Welt. Dir empfehlen wir die Menschen in Rechtlosigkeit und unter Unrechtsregimen an: die Gequälten und zu Unrecht Verhafteten, die Gefolterten, die Heimatlosen auf der Flucht und in Lagern und die Hungernden. In einer Welt der Angst hilf uns, die Hoffenden zu bleiben, durch Christus Jesus unseren Herrn.                                                                                

                                                                     Gebet der Christen in Nicaragua

Vater unser

All unsere Hoffnung, aber auch unsere Ängste, all unser Schweigen, unser Beten, aber auch all unser Tun umfasst das Gebet, das uns Jesus gelehrt hat. So beten wir Miteinander und füreinander: Vater unser im Himmel…

 

Lied

GL 453 „Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott“
https://www.youtube.com/watch?v=R9vd_fsBzPQ  

1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns auf unsern Wegen. Sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen.

2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns in allem Leiden. Voll Wärme und Licht im Angesicht, sei nahe in schweren Zeiten.

3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns vor allem Bösen. Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen.

4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns durch deinen Segen. Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns auf unsern Wegen.

Segen

Der Herr ist vor uns, um uns den rechten Weg zu zeigen.
Er ist neben uns, um uns in die Arme zu nehmen und so vor Gefahren zu schützen. Der Herr ist in uns, um uns zu trösten, wenn wir traurig sind.
So segne uns und alle Menschen, die wir im Herzen tragen
der gütige Gott, der + Vater und der + Sohn und der der + Heilige Geist –
heute und morgen und an allen Tagen unseres Lebens. Amen.

Zum Ausklang

GL 362 “Jesus Christ, you are my life”

https://www.youtube.com/watch?v=FC2yR0GPb7g  

JESUS CHRIST YOU ARE MY LIFE, / ALLELUJA, ALLELUJA. JESUS CHRIST YOU ARE MY LIFE, / YOU ARE MY LIFE, ALLELUJA.

Deutsch
Zeugen Deiner Liebe sind wir / Boten des Lichtes in der Welt /
Gott des Friedens, hör unser Flehn / Schenk Deinen Frieden allen!

Englisch
He calls us to the waters of life / He pours his love into our hearts /
Jesus comes to us in our heart / Glory to God forever.

Spanisch
En el gozo caminaremos / trayendo to envangelio; /
testimonio de caridad / hijos de Dios en el mundo.


Manfred Cuypers, SVD