Gedanken - 23. Sonntag im Jahreskreis - 6. September


Wir feiern wieder Gottesdienste!

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter". 

All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen

Familienandacht zum 23. Sonntag im Jahreskreis

 

Kerze entzünden


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Gebet:

Guter Gott, wir Menschen leben in Gemeinschaft mit Dir und in großen und kleinen Gemeinschaften mit anderen Menschen. Das ist nicht immer einfach. Auch wenn wir es uns fest vornehmen, geht es mitunter schief. Manchmal wissen wir dann nicht, was wir tun sollen. Sei Du bei uns und hilf uns, damit unser Leben in der Gemeinschaft gelingt.
Amen.

Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:
Unser Lied zu Beginn berichtet von einem Versprechen Jesu. Wo zwei oder drei versammelt sind, bilden sie eine Gemeinschaft. Das kennt ihr sicherlich aus der Klasse, dem Sportverein, der Musikgruppe und anderen Gruppen. In einer Gemeinschaft halten die Menschen zusammen, sie sind füreinander da. In einer Gemeinschaft gibt es gemeinsame Interessen,
die Menschen unternehmen etwas gemeinsam. Es gibt Gemeinschaften, die ein gemeinsames Interesse an Gott haben. Diese kannst Du zum Beispiel in der Kirche treffen. Ob in der Kirche, oder auch in anderen Gruppen gibt es Freude und Ärger. Jesus gibt uns heute einen guten Rat, wie das Zusammenleben gelingen kann. Immer wieder neu, dürfen wir das versuchen.


Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache 
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de 


Fragen für ein gemeinsames Gespräch:

·         Was macht für dich eine Gemeinschaft wertvoll?

·         Wie ist es für Dich, wenn Du ohne Gemeinschaft bist?

·         Welchen Rat gibt Jesus den Menschen?

·         Wenn Dir jemand sagt, dass Du etwas anders machen solltest, wann kannst Du es besser annehmen: Wenn es in Ruhe und „unter vier Augen“, also allein gesagt wird, oder wenn es beispielsweise gleich in der ganzen Klasse gesagt wird?

·         Wer ist verantwortlich für eine Tat?

·         Jeder, der gut denkt und handelt, stärkt die Kraft des Guten in der Gemeinde. Weißt Du ein Beispiel?

·         Diese ganzen Regeln können in dem Gebot der Liebe zusammengefasst werden
„Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andre aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“ Stimmt das?

·         Was hat Jesus einem jeden versprochen?

 

Fürbitten:
Jesus, Du hast den Menschen immer wieder gute Worte gegeben und Du hast den Menschen aufmerksam zugehört. Darum bringen auch wir unsere Bitten zu Dir.

Für alle Menschen, die in Gemeinschaften leben, um aufrichtige Wort, damit der einzelne Mensch aufgerichtet und die Gemeinschaft gestärkt wird.
Christus, höre uns.

Für alle Menschen, die Verantwortung tragen, für sich und für andere, um gute Entscheidungen.
Christus, höre uns.

Für alle Menschen, die krank sind und für die, die sich um kranke Menschen kümmern, um Geduld, Klarheit und Hoffnung.
Christus, höre uns.

Für alle Menschen, um ein ausgeglichenes Verhältnis der Liebe zu Dir, zum Nächsten und zu sich selbst.
Christus, höre uns.

Christus, wir danken Dir, dass wir Dir all unseren Dank, unsere Sorgen und Bitten sagen dürfen. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

https://www.youtube.com/watch?v=2oXSeeGH2QY


Segensbittgebet:

Du, unser Gott und Vater,
wir bitten dich für alle Menschen auf der Welt,
dass sie einander lieben und einander glücklich machen;
für alle Kinder, dass ihnen nichts Böses zustoße und dass sie fröhlich heranwachsen;
für alle Menschen, dass sie helfen, eine gute Welt mitzubauen, so wie du sie für uns willst.
Wir bitten Dich um deinen Segen für diese Woche. Amen.

So segne uns der menschenfreundliche Gott

+Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.       

 

 

Impuls für die kommende Woche
Unsere Familienandacht beginnt immer mit dem entzünden der Kerze. Ist es bei Euch eine besondere Kerze, oder wollt Ihr sie zu einer besonderen Kerze gestalten? In der Andacht haben wir das Thema Gemeinschaft untereinander und mit Gott besprochen. Ein Zeichen für diese Gemeinschaft kann in besonderer Weise die Kerze sein.
Für alle, die bei Eurer Runde dabei sind und für alle, die Euch wichtig sind, kann ein Symbol die Kerze verzieren. Gemeinsam mit einem Erwachsenen könnt ihr von bunten Kerzen Tropfen auf die große Kerze tropfen lassen. Oder aus Verzierwachs einen Punkt, einen Buchstaben oder ähnliches auf die Kerze geben. Falls Ihr keinen Verzierwachs zur Hand habt, könnt Ihr Euch Reste vom Verzierwach zu den Öffnungszeiten im Pfarrbüro abholen.

 

Achte in dieser Woche darauf, welche Worte für Dich hilfreich gewesen sind.
Achte in dieser Woche darauf, wo Du ein hilfreiches Wort sagen kannst.

Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche


Mirjam Schmitt und Beate Lippert.

 

 

 

1. Lesung - Ez 33,7-9

Lesung aus dem Buch Ezechiel.

So spricht der Herr:
Du Menschensohn,
ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben;
wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst,
   musst du sie vor mir warnen.
Wenn ich zum Schuldigen sage:
   Schuldiger, du musst sterben!
und wenn du nicht redest,
   um den Schuldigen vor seinem Weg zu warnen,
   dann wird dieser Schuldige seiner Sünde wegen sterben;
sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück.
Du aber, wenn du einen Schuldigen vor seinem Weg gewarnt hast,
   damit er umkehrt,
   und er sich nicht abkehrt von seinem Weg,
   dann wird er seiner Sünde wegen sterben;
du aber hast dein Leben gerettet.

2. Lesung - Röm 13,8-10

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
   an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
Niemandem bleibt etwas schuldig,
   außer der gegenseitigen Liebe!
Wer den andern liebt,
   hat das Gesetz erfüllt.
Denn die Gebote:
   Du sollst nicht die Ehe brechen,
   du sollst nicht töten,
   du sollst nicht stehlen,
   du sollst nicht begehren!
   und alle anderen Gebote
   sind in dem einen Satz zusammengefasst:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses.
Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.

Evangelium - Mt 18,15-20

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus:

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn dein Bruder gegen dich sündigt,
   dann geh und weise ihn unter vier Augen zurecht!
Hört er auf dich,
   so hast du deinen Bruder zurückgewonnen.
Hört er aber nicht auf dich,
   dann nimm einen oder zwei mit dir,
damit die ganze Sache
   durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen
   entschieden werde.
Hört er auch auf sie nicht,
   dann sag es der Gemeinde!
Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht,
   dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner.
Amen, ich sage euch:
Alles, was ihr auf Erden binden werdet,
   das wird auch im Himmel gebunden sein,
und alles, was ihr auf Erden lösen werdet,
   das wird auch im Himmel gelöst sein.
Weiter sage ich euch:
Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten,
   werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.
Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
   da bin ich mitten unter ihnen.

Wo Menschen zusammenkommen, gemeinsam leben oder arbeiten oder feiern, da geht vieles gut. Manchmal gehen Dinge aber auch schief.

Da wird ein Wort oder ein Blick falsch gedeutet. Da hören wir das, was wir hören wollen und nicht das, was gesagt worden ist.

 

Solche falschen Deutungen können sich schnell verhärten, zum Vor-urteil werden, können uns in der Meinung zum anderen starr und stur werden lassen.

 

Da ist es gut, sich immer neu zu besinnen, ob wir richtig hören, richtig sehen, richtig deuten. Da ist es gut, Kraft zur Umkehr und Versöhnung aufzubringen. Da ist es gut, miteinander zur reden und ins Gespräch zu kommen.

 

Diese Erfahrungen haben auch die Christen gemacht, die sich wenige Jahrzehnte nach Jesu Tod und Auferstehung zusammengefunden haben. Es waren kleine Gemeinden, die sich trafen, in ihren Häusern, hin und wieder im öffentlichen Raum.

 

Das Zusammenleben und Zusammen Glauben auf dem Hintergrund der Lehre und des Lebens von Jesus wollten erlernt werden. Um vieles wurde gerungen.

 

Es bliebt nicht aus, dass es zu Spannungen und Konflikten kam.

Wie ist dies Lehre zu verstehen? Wie ist damit umzugehen?

 

Im Kontext dieser Fragen ist der Text des Evangeliums zu verstehen.

Es ist eine Anweisung des Evangelisten Matthäus an die, die in der größer werdenden Kirche zusammenkommen.

 

Wenn Dein Bruder gegen dich sündigt, dann weise ihn unter vier Augen zurecht.

„Bruder“, liebe Geschwister, verstehe ich hier sehr allgemein. „Wenn ein anderes Mitglied der Gemeinde gegen dich sündigt“… würden wir heute vermutlich schreiben.

 

Erst, wenn das Gespräch unter vier Augen nicht reicht, dann nimmt einen, zwei Zeugen dazu, und wenn ihr dann noch nicht zu einer Lösung kommt, dann sag es der Gemeinde.

 

Hier geht es meiner Meinung nach nicht um das unbedingte Herstellen von Öffentlichkeit, von Gier nach Fehler, von Boulevard.

Hier geht es um die Sorge um das Leben und Wirken eines anderen. Hier geht es um das Heil eines anderen Menschen.

 

Diese Sorge umeinander ist so groß, dass die Verantwortung nicht mehr bei einer Person oder wenigen Personen bleiben darf, sondern diese Sorge um das Wohl des anderen und damit das Wohl der Gemeinschaft, geht alle an.

 

Es geht um die Fürsorge und Verantwortung, die einander geschuldet ist.

Diese Verantwortung liegt am Ende nicht bei einer Person oder einer kleinen Gruppe, sondern liegt bei vielen, ja bei allen.

 

Die ganze Gemeinde hat Verantwortung, hat Sorge umeinander. Soll miteinander im Gespräch sein, auf das Verhalten anderer im guten Sinne achten.

 

Noch einmal: Aufeinander achten, nicht um dann übereinander zu reden, sondern um miteinander zu reden und aus Sorge um das Wohl der anderen. Das ist die grundlegende Motivation, das ist der positive Ausgangspunkt für das Gespräch.

 

So kann auch der Abschluss des Evangeliums: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ die Bedeutung haben. In der Gemeinde ist Christus gegenwärt, ist er anwesend. Und mit diesem Beistand kann die Gemeinde gut entscheiden, gut auf dem Weg sein, gut miteinander reden und das Heil des andern im Blick haben.



Peter Göb

 

Jesus Christus lädt uns ein, einander Gutes zu tun und im Blick zu haben.
Zu ihm beten wir.


Für alle, die einen anderen Menschen unter vier Augen auf sein Fehlverhalten hinweisen.
Für jene, die keine Kritik annehmen können.
Christus, höre uns -


Für alle, die Opfer von Gerüchten oder Intrigen geworden sind.
Für jene, die verleumdet werden und daran zerbrechen.
Christus, höre uns -


Für alle, die es gut mit uns meinen.
Für jene, die wir in unserer Nähe vermissen.
Christus, höre uns -


Für alle, die um den richten Weg oder eine kluge Entscheidung ringen.
Für jene, die Verantwortung tragen: in Politik und Kirche, Gesellschaft, Justiz und Wissenschaft.
Christus, höre uns -


Für alle, die krank sind. Besonders für die an Covid-19 Erkrankten.
Für all die vielen, die einander helfen und beistehen.
Christus, höre uns -


Für alle, die um einen Menschen trauern.
Für unsere Verstorbenen.
Christus, höre uns -

 

Sei du bei allen, für die wir beten, an die wir denken, die uns nahestehen.

Segne und behüte uns auf unseren – oft so unterschiedlichen – Wegen.
Dir sei Lob und Dank, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, unser Vater,
du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit
und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Gebet (Sonntagsbibel):


Gott,
dein Sohn hat uns die Verantwortung
füreinander aufgetragen.
Hilf uns,
dass wir Anteil nehmen an den Sorgen
und Schwierigkeiten der Menschen,
die mit uns leben und arbeiten.
Durch Christus, unseren Herrn.


 

Es segne Euch der Vater
mit seiner Sehnsucht des Lebens für alle. Amen!

Es segne Euch der Sohn
mit seiner Kraft verzeihender Liebe. Amen!

Es segne Euch der Heilige Geist
mit seinem Atem, der neu macht. Amen!

Und der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
erfülle euch für diese Woche
und für euer ganzes Leben. Amen.