Gedanken - 29. Sonntag im Jahreskreis - 18. Oktober


Wir feiern wieder Gottesdienste!

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter". 

All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen

Familienandacht zum 29. Sonntag im Jahreskreis

 

Kerze entzünden


Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Gebet
Guter Gott, heute ist unser letzter Ferientag. Wir wollen auf Dein Wort hören und uns von Dir stärken lassen für die kommende Woche. Sei Du bei uns, heute und in dieser Woche.
Amen.

Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:

Wozu sind Steuern da?
„Steuer“ bedeutet Stütze oder Unterstützung. Gemeint ist, dass jeder Staatsbürger mit einer Gabe den Staat unterstützen muss. Diese Abgaben werden von den Regierenden für alles verwendet, was der Staat bezahlen muss. Früher konnte man Steuern in Form von Naturalien, z. B. mit Eiern und Äpfeln bezahlen. Heute geht das nur noch mit Geld.

Manchmal sind wir in Situationen gestellt, in denen wir das Gefühl habe, in einer Falle zu sein. Es schaut so aus, dass egal wie wir uns entscheiden, falsch entscheiden. Das nennt sich eine Zwickmühle.  In eine solche Situation ist Jesus im heutigen Evangelium gestellt.


Evangelium (vor)lesen:
Damals überlegten die Pharisäer, wie sie Jesus hereinlegen könnten. Sie gingen zu ihm und sagten: „Wir wissen, du sagst immer die Wahrheit, ganz egal, was die anderen sagen. Nun sag uns: Darf man dem Kaiser Steuern bezahlen? Sollten wir das tun oder nicht?“
Jesus merkte, dass sie Böses wollten. Er sagte: „Warum wollt ihr mich hereinlegen? Jetzt aber bringt mir ein Geldstück!“ Sie brachten es ihm. Und Jesus fragte sie: „Was für ein Bild ist auf dem Geldstück? Und von wem ist die Unterschrift?“ Sie antworteten: „Vom Kaiser.“ Da sagte Jesus: „Dann gebt dem Kaiser, was ihm gehört. Und gebt Gott, was Gott gehört.“ Da staunten sie, ließen Jesus in Ruhe und gingen weg.
(nach Matthäus 22, 15 – 21)


Fragen und Impulse für ein gemeinsames Gespräch:

Wir haben in den Evangelien an den letzten Sonntagen gehört, dass immer mehr Menschen gegen Jesus sind. Menschen, die zu Gott gehören, die Pharisäer, wollen ihn hereinlegen. Sie wollen, dass er etwas Falsches sagt. Dann können sie sagen, dass Jesus nicht recht hat. Jesus wohnte damals in Israel. Das war Gottes Land für sein erwähltes Volk. Damals waren aber die Römer als Besatzer dort. Die Leute im Land mussten viele Steuern für den römischen Kaiser zahlen. Das fanden sie natürlich nicht gut. Jesus ging aber nicht auf die vorgeschobene Frage ein. Er ist mutig und benennt, dass er die Falle durchschaut hat. Und er antwortet mit dem was ihm wichtig ist: Was sollen wir für Gott tun? Gott braucht kein Geld. Er will, dass Menschen für ihn leben.

·         Was ist Dir an dem Evangelium besonders aufgefallen?

·         Hast Du schon mal erlebt, mit Absicht hereingelegt worden zu sein?

·         Wie handelt Jesus?

·         Kann uns die Reaktion von Jesus ein Vorbild sein?

·         Was meint Jesus mit seinem letzten Satz: „Und gebt Gott, was Gott gehört“?

·         Was gehört Gott?

 

Fürbitten:
Jesus Christus, du lehrst uns, Gott zu geben, was IHM gehört. Das ist nicht immer leicht und so bitten wir Dich:

·         Für alle Menschen um einen guten Umgang mit dem, was wir haben.
Für die Menschen, die viel haben und für die Menschen, denen das nötigste fehlt,
um eine gerechte Verteilung.
Jesus, höre uns.

·         Für das Bewusstsein aller Menschen, dass wir nichts wirklich besitzen, sondern uns um das bemühen, was wertvoll und bleibend ist.
Jesus, höre uns.

·         Für alle Menschen, die Verantwortung in Staat und Gesellschaft, in Einrichtungen und Familie haben.
Jesus, höre uns.

·         Für alle Menschen, die in eine Falle gelockt werden, um mutige Worte und kluges Handeln.
Jesus, höre uns.

Herr, deine Liebe ist unbegrenzt. Dir wollen wir vertrauen, heute und alle Tage bis in Ewigkeit. Amen.

Lied: Wenn wir unsere Gaben bringen         

Gotteslob Nr. 730 - Wenn wir unsre Gaben bringen...


Segensbittgebet:

Inmitten
engagierten Betens
dich berühren lassen
vom Engel der Leichtigkeit
der uns auch in Kindern entgegenkommt

Inmitten
uralter Traditionen
neue Worte finden für das Unsagbare
Leer – Räume entdecken
die zum Innehalten einladen

Inmitten
vieler ungelöster Fragen
Hunger und Durst nach Gerechtigkeit wachhalten
in der kraftvollen Gewissheit:
Mit Gott springe ich über Mauern

Halte inne
 Sei gesegnet
jeden Tag neu.

Pierre Stutz


So segne uns und alle an die wir gedacht haben

+Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.       

 

 

Impuls für die kommende Woche

Das alles gehört Gott?
Kannst Du selbst oder Ihr als Familie ein Bild malen, was alles Gott gehört?
Es können Gegenstände sein, oder Gedanken, eine Einstellung zum Leben und den Menschen, ein Symbol dafür oder für unser Leben. Bestimmt passt nicht alles, was Dir oder Euch einfällt, auf ein Blatt.

 

Wenn Du gerne ausmalst, kannst Du Dir auch unter dieser Adresse ein Ausmalbild zum Evangelium herunterladen.

Ausmalbild


Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche

Cordula Maschita – Brietzke, Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch und Beate Lippert.

 

 

 

1. Lesung vom 29. Sonntag im Jahreskreis
Jes 45,1. 4-6:

Lesung aus dem Buch Jesaja:

So spricht der Herr zu Kyrus, seinem Gesalbten,
den er an der rechten Hand gefaßt hat,
um ihm die Völker zu unterwerfen,
um die Könige zu entwaffnen,
um ihm die Türen zu öffnen
und kein Tor verschlossen zu halten:
Um meines Knechtes Jakob willen,
um Israels, meines Erwählten, willen
habe ich dich bei deinem Namen gerufen;
ich habe dir einen Ehrennamen gegeben,
ohne daß du mich kanntest.
Ich bin der Herr, und sonst niemand;
außer mir gibt es keinen Gott.
Ich habe dir den Gürtel angelegt
ohne daß du mich kanntest,
damit man vom Aufgang der Sonne
bis zu ihrem Untergang erkennt,
daß es außer mir keinen Gott gibt.
Ich bin der Herr, und sonst niemand.

 

2. Lesung vom 29. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A:
1 Thess 1,1-5b

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher:

Paulus, Silvanus und Timotheus
an die Gemeinde von Thessalonich,
die in Gott, dem Vater,
und in Jesus Christus, dem Herrn, ist:
Gnade sei mit euch und Friede.
Wir danken Gott für euch alle,
sooft wir in unseren Gebeten an euch denken;
unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater,
an das Werk eures Glaubens,
an die Opferbereitschaft eurer Liebe
und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung
auf Jesus Christus, unseren Herrn.
Wir wissen, von Gott geliebte Brüder, daß ihr erwählt seid.
Denn wir haben euch das Evangelium nicht nur mit Worten verkündet,
sondern auch mit Macht und mit dem Heiligen Geist
und mit voller Gewißheit.

Evangelium vom 29. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A:
Mt 22,15-21

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus:

In jener Zeit kamen die Pharisäer zusammen
und beschlossen,
Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen.
Sie veranlaßten ihre Jünger,
zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen
und zu sagen:
Meister, wir wissen, daß du immer die Wahrheit sagst
und wirklich den Weg Gottes lehrst,
ohne auf jemand Rücksicht zu nehmen;
denn du siehst nicht auf die Person.
Sag uns also:
Ist es nach deiner Meinung erlaubt,
dem Kaiser Steuer zu zahlen,
oder nicht?
Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte:
Ihr Heuchler, warum stellt ihr mir eine Falle?
Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt!
Da hielten sie ihm einen Denar hin.
Er fragte sie:
Wessen Bild und Aufschrift ist das?
Sie antworteten:
Des Kaisers.
Darauf sagte er zu ihnen:
So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört,
und Gott, was Gott gehört!

Wie gebe ich Gott, was Gott gehört?


Jesus antwortete den Pharisäern: "So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!" Wie können wir Gott geben, was ihm gehört? Was er von uns erwarten kann?

Gebe ich Gott, was Gott gehört?


„Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein!“ Sie kennen sicher dieses Sprichwort.
Hat es nicht auch heute seine Berechtigung?
Da wollen die Pharisäer Jesus eine Falle stellen. Das ist das erklärte Thema. Sie brauchen etwas in der Hand gegen Jesus. Entweder kann die Ablehnung seiner Worte religiös begründet werden oder politisch. Egal, wie er antwortet, es ist immer falsch. Und immer haben diese Menschen gewonnen. Nun stehen sie plötzlich wie begossene Pudel da. Ihre Falle hat nicht funktioniert. Sie sitzen nun in der Grube. Sie müssen sich der Frage stellen: Gebe ich Gott, was Gott gehört? Was ist das überhaupt?


Gebe ich dem Nächsten, was dem Nächsten gebührt?


Diese Frage mussten nicht nur die Pharisäer damals beantworten. Auch wir Gläubige heute müssen diese Antwort finden. Was von mir, von meinem Leben gehört Gott?
Nichtchristen können uns in Diskussionen leicht eine Antwort geben, aus der Bibel zitieren und sagen: „So und so sollst du doch sein. Dein Gott hat die Regeln festgelegt. So erwarte ich auch dein Verhalten mir gegenüber!“ Vielleicht fordern sie von uns ein, was wir ihnen auch gerne sagen:


- Geh respektvoll mit mir um!
- Mache deine Meinung über mich nicht an meiner Kleidung oder Herkunft fest!
- Urteile nicht über mich, wenn du meinen Alltag nicht kennst!
- Stell dich nicht über mich!


Was kann Gott von mir erwarten?

Eine weitere Antwortmöglichkeit ergibt sich aus dem Vater Unser. Darin bitte ich um das tägliche Brot oder um die Bewahrung in der Versuchung. Gott zeigt vielleicht: „O.K., mach ich!“ Was ist dann mit unserer Antwort auf sein Tun? Der Erntedanksonntag ist nicht so lange her. Ist es damit „abgehakt“? Oder ist das Danke tatsächlich eine Antwort, die wir so oft geben können, wie wir merken „ich bin beschenkt!“


Eine andere Vater-unser-Bitte fordert uns ähnlich heraus: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Gott gehört es, dass wir so handeln wie er es an uns tun soll. Denn auch dieser Mensch ist sein Geschöpf.


Meine Antwort auf die Freiheit, die mir Gott gibt, ist Freiheit, die ich dem anderen gebe.


Ein Impuls des Evangelisten Lukas

Der heutige Sonntag fällt auf den 18. Oktober. Es ist der Festtag des Evangelisten Lukas. In seinem Evangelium findet sich das 15. Kapitel. Es sind Texte, die wir in den anderen Evangelien nicht finden. Dieses Kapitel macht sein Anliegen besonders deutlich. Manche nennen es auch das „verlorene Kapitel“. Die verlorene Münze, das verlorene Schaf, der verlorene Sohn sind verschiedene Erzählungen mit der einen Aussage: Gott sucht den Menschen, seine Freude ist es, Verlorenes gefunden zu haben.
Wenn ich Gott geben will, was Gott gehört, kann das heißen: Ich suche wie er. Ich suche danach, wo jemand Hilfe braucht. Ich suche danach, wie ich Gottes Liebe erfahrbar machen kann. Ich suche danach, wo ich jemand auf dem Weg zurück ins Leben begleiten kann.


Pater Norbert Riebartsch

 

In den Fürbitten legen wir dir, Gott, unsere Bitten für die Welt und für uns in deine Hand.
So rufen wir:

Du hast die Welt so geschaffen, dass eines dem anderen dient.
Das Gleichgewicht ist oft zerstört.
Wir bitten dich: Begleite deine Schöpfung

Du hast dem Menschen Kraft zum Frieden geschenkt.
An vielen Stellen der Erde regieren Streit und Hass den Alltag.
Wir bitten dich…

Wir Menschen haben Dinge erfunden und werden ihrer nicht mehr Herr.
Wir bitten dich…

Nach deinem Plan sollte es keinen Hunger geben.
Aber er ist da, nicht zuletzt, weil wir Raubbau an der Natur betreiben.
Wir bitten dich…

Am Anfang hat die Pandemie Respekt und gegenseitige Hilfsbereitschaft gefördert.
Davon ist vieles wieder verschwunden.
Wir bitten dich…

Wenn du uns und deine Welt begleitest, wird sie wieder mehr zu dem, was sie von ihrem Ursprung her war: Deine Botschaft an uns.
Wir hoffen auf deine Hilfe und deine verändernde Kraft. – Amen. 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger Gott,
du bist unser Herr und Gebieter.
Mach unseren Willen bereit,
deinen Weisungen zu folgen,
und gib uns ein Herz, das dir aufrichtig dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet (Sonntagsbibel)


Gott,
wir tragen Verantwortung für die Zeit
und die Gesellschaft, in der wir leben.
Laß uns in der Hingabe an dich wachsen
und hilf uns,
die Welt nach deinem Willen zu gestalten.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Inmitten
engagierten Betens
dich berühren lassen
vom Engel der Leichtigkeit
der uns auch in Kindern entgegenkommt

Inmitten
uralter Traditionen
neue Worte finden für das Unsagbare
Leer – Räume entdecken
die zum Innehalten einladen

Inmitten
vieler ungelöster Fragen
Hunger und Durst nach Gerechtigkeit wachhalten
in der kraftvollen Gewissheit:
Mit Gott springe ich über Mauern

Halte inne
 Sei gesegnet
jeden Tag neu.


Pierre Stutz