Boot auf dem See Genesareth

3. Sonntag der Osterzeit - 01.05.2022

Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Fürbitten
Gedanken zum Sonntag
Gebete
Segen

Wir feiern wieder Kindergottesdienste:


Sonntag, 01. Mai - 09 Uhr in Borken

Sonntag, 15. Mai - 11 Uhr in Homberg


Dazu sind die Kinder und Familien herzlich eingeladen. Daher gibt es für heute keine Familienandacht.

 

1. Lesung - Apg 5,27b-32. 40b-41


In der frühen Kirche kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den jüdischen Autoritäten und den Jesusgläubigen, trotz ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinde. Lukas erzählt von einem ernsten Konflikt. Die zwölf Apostel lassen sich den Mund nicht verbieten. Der Geist Gottes macht sie zu Zeugen. Können sie zum Vorbild für uns werden?
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Lesung aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen
führte man die Apostel herbei
und stellte sie vor den Hohen Rat.
Der Hohepriester verhörte sie
und sagte: Wir haben euch streng verboten,
in diesem Namen zu lehren;
und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt;
ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.
Petrus und die Apostel antworteten:
Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt,
den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt.
Ihn hat Gott als Anführer und Retter
an seine rechte Seite erhoben,
um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken.
Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist,
den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.

Darauf ließen sie die Apostel auspeitschen;
dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen,
und ließen sie frei.
Sie aber gingen weg vom Hohen Rat
und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren,
für seinen Namen Schmach zu erleiden.

2. Lesung - Offb 5,11-14


Der unbekannte Seher Johannes auf der Insel Patmos lässt uns teilhaben an seiner Schau der göttlichen Welt. In ihr thront der auferstandene Christus in der Gestalt des Lammes inmitten unzähliger Personen. Die Schau will die christlichen Gemeinden in Kleinasien in einer Zeit der Verfolgung ermutigen, Jesus Christus und dem Glauben an ihn die Treue zu bewahren – auch gegen Stimmen aus den eigenen Reihen.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Lesung aus der Offenbarung des Johannes.

Ich sah und ich hörte die Stimme von vielen Engeln
rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten;
die Zahl der Engel war zehntausend mal zehntausend
und tausend mal tausend.
Sie riefen mit lauter Stimme:
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist,
Macht zu empfangen,
Reichtum und Weisheit,
Kraft und Ehre,
Lob und Herrlichkeit.
Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde,
unter der Erde und auf dem Meer,
alles, was darin ist, hörte ich sprechen:
Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm
gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft
in alle Ewigkeit.
Und die vier Lebewesen sprachen: Amen.
Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder
und beteten an.

Evangelium - Joh 21,1-19


Das heutige Evangelium stammt aus dem sogenannten Nachtragskapitel im Johannes-evangelium, das an den ursprünglichen Schluss angehängt wurde. Darin sind noch einmal Begegnungen mit dem Auferstanden enthalten, die zugleich eine hintergründige Bedeutung haben. Offenbar entstanden nach der Abfassung des vierten Evangeliums weitere Fragen oder Probleme, auf die der vorliegende Text eingehen möchte.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal,
am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.
Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus,
Natanaël aus Kana in Galiläa,
die Söhne des Zebedäus
und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.
Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen.
Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit.
Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot.
Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer.


Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihnen:
Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen?
Sie antworteten ihm: Nein.
Er aber sagte zu ihnen:
Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus
und ihr werdet etwas finden.
Sie warfen das Netz aus
und konnten es nicht wieder einholen,
so voller Fische war es.
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus:
Es ist der Herr!
Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei,
gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war,
und sprang in den See.
Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot
- sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt,
nur etwa zweihundert Ellen -
und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.


Als sie an Land gingen,
sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer
und darauf Fisch und Brot liegen.
Jesus sagte zu ihnen:
Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!
Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land.
Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt,
und obwohl es so viele waren,
zerriss das Netz nicht.
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst!
Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du?
Denn sie wussten, dass es der Herr war.


Jesus trat heran,
nahm das Brot und gab es ihnen,
ebenso den Fisch.
Dies war schon das dritte Mal,
dass Jesus sich den Jüngern offenbarte,
seit er von den Toten auferstanden war.


Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus:
Simon, Sohn des Johannes,
liebst du mich mehr als diese?
Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Lämmer!
Zum zweiten Mal fragte er ihn:
Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?
Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Schafe!
Zum dritten Mal fragte er ihn:
Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?
Da wurde Petrus traurig,
weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich?
Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles;
du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Schafe!


Amen, amen, ich sage dir:
Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet
und gingst, wohin du wolltest.
Wenn du aber alt geworden bist,
wirst du deine Hände ausstrecken
und ein anderer wird dich gürten
und dich führen, wohin du nicht willst.
Das sagte Jesus,
um anzudeuten,
durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde.
Nach diesen Worten sagte er zu ihm:
Folge mir nach!

Zu unserem Herrn Jesus Christus, der uns im Alltag begegnen will, beten wir:


1. Für die Menschen in der Ukraine, in Syrien, im Jemen und überall dort,
wo Krieg ist.
Für alle Opfer, für alle auf der Flucht, für alle, die dort oder hier helfen,
für alle, die entsetzt sind und für alle, die nach Wegen des Friedens suchen.
Christus, höre uns -

2. Wir beten für alle, die wegen ihres Glaubens verlacht, bedrängt,
verfolgt oder getötet werden.
Christus, höre uns -


3. Wir beten für alle, die tagtäglich unterwegs sind:
in die Kita und Schule, zum Arbeitsplatz oder in der Freizeit.
Christus, höre uns -


4. Wir beten für alle Jugendlichen und Erwachsenen, die sich kirchlich, politisch und gesellschaftlich engagieren.
Für jene, die in besonderer Weise auf Gott horchen.
Christus, höre uns -


5. Wir beten für alle, die von ihrem Alltag überfordert sind.
Christus, höre uns -


6. Wir beten für unsere Verstorbenen.
Unser Gedenken gilt…
Christus, höre uns -

Für sie alle bitten wir dich in dieser österlichen Zeit.

Wir empfehlen Dir besonders unsere kranken und altgewordenen Gemeindemitglieder an, an die wir jetzt besonders denken.

Behüte sie, uns und alle an die wir denken, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

In diesen Tagen finden die Abiturprüfungen statt


Tausende von Schüler*innen sind nervös, andere ganz cool.

Nach 13 Jahren Schule sind sie nun endlich am Ziel bzw. vor dem Ziel.

Auch andere Schulformen
kennen solche Abschlussprüfungen nach neun oder zehn Jahren Schulzeit.

Prüfungen führen bei manchen zu Stress.

Wochen- ja, monatelang bereiten sich einige auf Klausuren vor.

Andere gehen sie ganz locker an – minimaler Aufwand mit maximalem Ertrag, so die Devise.

Nicht nur die Schüler*innen sind nervös, Eltern und auch die Lehrkräfte dürfte diese Zeit nicht kalt lassen.


Falls jemand hier ist – oder sie jemanden kennen: alle guten Wünsche für diese Prüfungen!


Eine Art Reifeprüfung muss auch Petrus ablegen. Er wird von Jesus gefragt. „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?“ Die Antwort ist klar, eindeutig und sehr gut: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.“ Und dann erhält Petrus einen Auftrag: Weide meine Schafe.

Aber mit einer Prüfung, mit einer Frage und der Antwort ist es nicht genug. Jesus fragt weiter, er will es nochmal hören, will sich vergewissern. Nicht zweimal, sondern dreimal fragt er den Petrus. Und er muss antworten. Die Prüfung des Petrus zieht sich hin.

Der Evangelist zieht durch die dreifache Frage Jesu eine Parallele. Petrus hat Jesus im Kontext der Festnahme, Verhandlung und Kreuzigung Jesu dreimal verleugnet. Jetzt wird er dreimal gefragt, ob er Jesus liebt.


Die Verleugnung, also die Vergangenheit, wird von Jesus nicht breitgetreten.

Es ist ein behutsames Gespräch, das Jesus führt. Die Aufarbeitung dessen, was war, geschieht durch eine positive, die Zukunft neu eröffnende Fragestellung. Es geht um das „Jetzt und Hier“. Es geht um das aktuelle Verhältnis des Apostels zu seinem Herrn. Und eben um die Zukunft.

Der Auferstandene traut Petrus viel zu. Er betraut ihn mit einer wichtigen Aufgabe. Jesus hebt ihn aus dem Kreis der anderen heraus.

Petrus bekommt, ja er hat eine Führungsposition. Und zuvor wird er von Jesus darum nach der Beziehung zu ihm gefragt. Je größer die Verantwortung, die jemand hat, umso größer soll die Nähe zu Christus sein.


Die Führungsposition des Petrus wird auch im ersten Teil des Evangeliums deutlich.

Petrus ist derjenige, der die Gruppe der Jünger anleitet, die zurück in ihren Alltag gehen. Nach Jesu Tod und Auferstehung gehen sie an den See und ihrer erlernten Tätigkeit nach. „Ich gehe fischen“ sagt Petrus und die anderen tun es ihm gleich.


Und in diesem Alltag begegnet ihnen Jesus, aber sie erkennen ihn zunächst nicht. Es braucht eine Weile, bis ihnen klar wird, dass Jesus ihnen bei ihrer Arbeit begegnet.

Petrus, der Anführer, ist blind. Es braucht bei ihm den Hinweis eines anderen, dass Jesus bei ihnen ist. Die Führungsperson ist auf die anderen angewiesen.

Auf Jesus aufmerksam machen, auf ihn hinweisen. Bei allem und in allem Tun ist die Ausrichtung auf Christus das Entscheidende.


Dies wird auch durch einen schlichten Satz in der ersten Lesung deutlich:

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“

Gehorchen verstehe ich in einer doppelten Bedeutung. Man muss das Tun, was man vor Gott verantworten kann. Der Mensch muss seinem Gewissen folgen. Das kann bedeuten, gegen den Wunsch oder die Vorgabe anderer Menschen zu denken, zu reden, zu handeln.

Und man muss mehr auf Gott horchen, also mehr auf Gott hören als auf Menschen. Was Menschen von uns wollen, das finden wir mehr oder weniger leicht heraus. Wenn jemand klar sagt, was er/sie möchte, dann ist das oft von Vorteil. Bei manchen Menschen oder Aussagen muss man rätseln, was gemeint sein könnte. Da hilft dann eine Nachfrage.


„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“

Bei Gott kann ich nicht einfach nachfragen, wenn ich unsicher bin.

Herausfinden, was Gott von uns will und welchen Auftrag er für einen einzelnen Menschen oder eine Gruppe, eine Gemeinde hat, ist nicht leicht.


Was hilft?

Ruhe, Stille, Gebet, hinhören auf äußere Faktoren und innere Regungen – das sind Hilfen sein, um zu erspüren, was Gott möchte. Von mir, von einer Gruppe, von einer Gemeinde.

Und sich dabei Zeit nehmen, wenn Zeit da ist.

Das Ergebnis kann überraschend sein. Für Petrus war es überraschend. Nach seiner Prüfung, seiner Reifeprüfung, war er reif und bereit, für Jesus in die Welt zu gehen. Und er war durch die Beziehung zu Christus so gestärkt, dass er am Ende für ihn sterben konnte.


Am Ende hat er Gott mehr gehorcht, mehr auf Gott gehört, als auf Menschen. Mehr auf Gott hören, das möge auch uns in den wichtigen Dingen im Leben gelingen



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger Gott,
lass die österliche Freude in uns fortdauern,
denn du hast deiner Kirche
neue Lebenskraft geschenkt
und die Würde unserer Gotteskindschaft
im neuen Glanz erstrahlen lassen.
Gib, dass wir den Tag der Auferstehung
voll Zuversicht erwarten
als einen Tag des Jubels und des Dankes.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet (Sonntagsbibel)


Gott,
dein auferstandener Sohn begleitet uns.
Hilf uns,
aus diesem österlichen Glauben zu leben
und unseren Alltag zu bewältigen.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Kraft zum Unterwegssein
wünsche ich dir:
Gottes Bestärkung in deinem Leben.

Mut zur Versöhnung
wünsche ich dir:
Gottes Wohlwollen in deinem Leben.

Grund zur Hoffnung
wünsche ich dir:
Gottes Licht in deinem Leben.

Vertrauen zum Miteinander
wünsche ich dir:
Gottes Verheißung, sein Volk zu sein.

Begeisterung zum Aufbruch
wünsche ich uns:
Gottes Wegbegleitung und Segen.



Pierre Stutz