Genuss und Fastenzeit, (wie) passt das zusammen?
In unserem Alltag tun wir viele Dinge nebenher, zum Beispiel
Chips essen beim Fernsehen. Nach dem Film ist auch die Chipstüte leer und wir
haben selten bemerkt, wie das genau passiert ist.
Oder unser Tag ist eng getaktet, sodass wir durch den Tag mit (Online)Terminen
und Erledigungen gehen, unsere Zeit so effektiv wie möglich ver – planen und
dann am Abend atemlos auf dem Sofa sitzen und uns fragen: „Was war das für ein
Tag?“
Es tut gut im Laufe des Tages, inne zu halten und zu
genießen. Das kann eine Speise oder ein Getränk sein, ein Blick nach draußen,
eine Zeit mit und für sich selbst. Besonders intensiv erlebbar wird das, wenn
wir bewusst, mit allen Sinnen wahrnehmen und genießen.
Welchen Duft hat der Kartoffelchip, wie klingt es, wenn ich darauf beiße,
welchen Geschmack nehme ich wahr.
Oder ein Moment am offenen Fenster oder vor der Tür: wie ist die Temperatur
draußen, spüre ich Wärme oder Wind auf meiner Haut, welche Geräusche nehme ich
wahr, wie strömt die frische Luft in meine Lunge?
Beim Genießen kommt es nicht auf die Größe und den Zeitraum
an, sondern darauf, sich mit den eigenen Sinnen zu verbinden und zu überlegen,
was tut mir jetzt gut?
Heute einmal, morgen zweimal, am dritten Tag dreimal und so weiter. So sind es am
Ende der Woche 28 Genuss-volle Gelegenheiten. Werden diese bewusst
wahrgenommen, können sie mehr und nachhaltiger bereichern als 100 Dinge
nebenbei.